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Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

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ner aufgefordert, mit dem in jedem Haushalt obligatorischen Löscheimer eine Menschenkette von der<br />

Brandstätte zur nächstgelegenen Wasserstelle zu bil<strong>den</strong>.<br />

Hut aus Leder und Filz mit dem Motiv der Torrent Fire Company, Philadelphia, 19. Jh.<br />

1736 gründete Benjamin Franklin die erste freiwillige Feuerwehrkompanie in Philadelphia, die Union<br />

Fire Company of Philadelphia. Basierend auf der damaligen militärischen Konzeption der Wehren,<br />

schafften lokale Gruppen ihre Ausrüstung auf eigene Kosten an, wozu auch sechs Löscheimer gehörten.<br />

Sie wählten Kommandanten, stellten Regeln auf und trafen sich regelmäßig.<br />

Zum Ende der amerikanischen Revolution 1783 gab es in Philadelphia mehr als zwei Dutzend Feuerwehrkompanien,<br />

die aus Fachkräften, Händlern und Handwerkern zusammengesetzt waren. Sie wur<strong>den</strong><br />

vom Militärdienst befreit und ihnen wurde Respekt und dankbare Anerkennung entgegen gebracht.<br />

Die ganze Lei<strong>den</strong>schaft galt der Bekleidung, was <strong>den</strong> Blick für eine fortschrittliche Ausrüstung drastisch<br />

trübte. 1788 wurde in einer Versammlung vorgeschlagen, dass bei Brandeinsätzen ein Hut mit dem<br />

Namen <strong>des</strong> <strong>Feuerwehrmann</strong>es und seiner Einheit getragen wer<strong>den</strong> sollte, um ihn kenntlich zu machen.<br />

Einige Wehren benutzen ein einfaches Schild, das mit einer Schnur am Hut befestigt wurde, andere ein<br />

Hutband mit <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Angaben, wovon bis heute jeweils nur noch sehr wenige überliefert<br />

sind.<br />

Es war Jacobus Turck, seinerzeit verantwortlich für die erste Maschinerie der Feuerwehr von New York<br />

City, der 1740 die wahrscheinlich ersten Feuerwehr-Lederhüte ins Leben rief, angelehnt an die damals<br />

modernen Zylinder, welche normalerweise von Sattlern hergestellt wur<strong>den</strong>. Matthew Du Bois hatte als<br />

solcher in der Barclay Street in New York City angefangen, pries sich aber 1824 als Mützen- und Hut-<br />

Hersteller an und eröffnete in der Anthony (New Worth) Street eine Manufaktur. Seine Spezialität war<br />

ein im Hutrand eingenähter Draht, um das Verformen durch Hitze und Feuchtigkeit zu reduzieren. Die<br />

ersten Hüte waren aus Leder, gepresstem Filz, Wolle, Pappmaché oder Wachstuch, gelegentlich auch<br />

aus einer Kombination davon und ein Etikett im Hut-Inneren verwies auf <strong>den</strong> Hersteller. Sie waren in<br />

der Regel schwarz, grün, rot, blau und einige gelb, purpur- oder cremfarben. Hin und wieder war die<br />

Unterseite <strong>des</strong> Ran<strong>des</strong> in einer Kontrastfarbe gestrichen. Die meisten Hüte wur<strong>den</strong> auf der Vorderseite<br />

bemalt, das Motiv dafür wurde von der Feuerwehr selbst oder einem ausgesuchten Maler bestimmt<br />

und mit dem Name der Kompanie auf einer Flagge oder einem Banner ergänzt. Initialen waren auf der<br />

Hutkrone oder auf der Rückseite ersichtlich, gelegentlich waren dort auch Bilder angebracht. Viele Hüte<br />

trugen die Buchstaben FA für «Fire Association», eine Versicherung, welche durch die freiwillige Feuerwehrkompanien<br />

gegründet wurde und Aktivitäten organisierte, regulierte und finanzierte. Das Logo<br />

mit dem Hydranten und dem Schlauch zierte viele Helme, Kappen und Löscheimer sowie Schilder, die<br />

an Gebäu<strong>den</strong> und Maschinen als Versicherungsnachweis angebracht wur<strong>den</strong>.<br />

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