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Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

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Innenfutter, mit weichem Leder bezogen, war in Form dreier gespalteter Zungen angefertigt. Die Zungen<br />

hatten Lochungen, durch die entweder Riemen oder eine starke Schnur durchgezogen waren. Dank dieser<br />

Lösung konnte man <strong>den</strong> Helm ideal dem Kopf zupassen. Unter dem Innenfutter gab es noch drei<br />

Leinentäschchen. In diesen Täschchen waren mit Stopfhaar gefüllte kleine Kissen, zwei von jeder Seite<br />

angebracht. Durch Herausnehmen und Einlegen der Kissen in die Täschchen konnte man <strong>den</strong> Helm der<br />

Kopfgröβe beliebig anpassen. Es gab aber auch Helme, die nach einer technischen Norm hergestellt<br />

waren und keine Möglichkeit zur richtigen Anpassung hatten.<br />

Der stoßmildernde Gürtel war aus einem starken dicken Leder (40 mm breit) gefertigt und führte quer<br />

durch das Innenfutter <strong>des</strong> Helmes. Dieser diente als zusätzliche Sicherung <strong>des</strong> Kopfes gegen seitliche<br />

Stöβe von auβen, die <strong>den</strong> Bruch <strong>des</strong> Innenfutters und Riemens verursachen konnten. Seitlich waren am<br />

Metallring zwei dicke Filzstücke zum Ohrenschutz angebracht. Dies diente als Schutz gegen die Stöβe,<br />

aber auch als Schutz im Winter, wenn die Haube mit gefrorenen Gegenstän<strong>den</strong> in Berührung gekommen<br />

ist. Der Kinnriemen ist aus Leder gefertigt, er hat einen Klemmverschluss, der die Anpassung der Länge<br />

je nach Kinngröβe ermöglicht. Der Helm konnte zusätzlich noch mit einer Leder- oder Zeltstoffschürze<br />

versehen sein, die <strong>den</strong> Nacken und Hals vor Funken und Wasser schützten.<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt produzierte man auch Helme aus üblichem Stahlblech. Man hat die Helme mit<br />

grauen Schutzfarben lackiert und mit polierten Kämmen ausgestattet. Im Gebrauch waren auch viele<br />

Helme, die aus Militärhauben umgearbeitet wur<strong>den</strong>. Diese wur<strong>den</strong> aus <strong>den</strong> Militärlagern entnommen und<br />

<strong>den</strong> Feuerwehrherstellern übergeben, damit sie diese Hauben zu Feuerwehrzwecken umarbeiteten. Die<br />

Umgestaltung einer Militärhaube zum Feuerwehrhelm erfolgte durch das Anschweißen eines Kammes.<br />

Weil die Militärhelme keine Hinterschirme hatten, musste man noch unbedingt bei der Verarbeitung die<br />

Leder- oder Zeltstoffschürzen anbringen, die Nacken und Hals schützten. Ende der 50er Jahre konnte<br />

man bei <strong>den</strong> Feuerwehren noch die Helme der alten Typen aus Leder, Stahlblech, usw. sehen.<br />

Die Helme aus <strong>den</strong> 50er Jahren hatten nach Aussagen der Feuerwehrmänner mehr dekorativen als<br />

Gebrauchscharakter. Solche Helme wur<strong>den</strong> meist als Teil der Uniform betrachtet und heute noch wer<strong>den</strong><br />

sie während zahlreicher Feierlichkeiten zur repräsentativen Zwecken aufgesetzt. Nach Meinung <strong>des</strong><br />

Vorstan<strong>des</strong> der Feuerwehr sind diese Helme nicht mehr zu benutzen und sollen nun durch neue standardisierte<br />

Helme, sowohl für Offiziere als auch für Feuerwehrmänner, ersetzt wer<strong>den</strong>.<br />

Die Helme aus dem Zeitraum der 60er und 90er Jahre <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts<br />

In <strong>den</strong> 60er Jahren <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts wur<strong>den</strong> die alten Helme aus <strong>den</strong> Feuerwehren zurückgezogen.<br />

Zu diesem Zeitpunkt hat man die ersten Erprobungen mit neuen aus Kunststoff (Hartgewebe) gefertigten<br />

Helmen durchgeführt. Der ordnungsgemäβ angefertigte Helm soll widerstandsfähig und robust sein,<br />

dazu soll er noch entsprechende stoßmildernde Eigenschaften aufweisen. Darüber hinaus können die<br />

Helme mit Ohrklappen, Hals-, Nacken-, Augen- und Gesichtsabschirmungen ausgestattet sein.<br />

Um <strong>den</strong> entsprechend notwendige Sitz <strong>des</strong> Helms zu erreichen, wendet man Kinngürtel an. Der<br />

Feuerwehrhelm kann auβer der Helmschale und dem Innenfutter noch einen Kamm und Nackenschirm<br />

haben. Neue Modelle sind mit Augenvisier, Klappvisier und Halterungen für Taschenlampen ausgestattet.<br />

Auβerdem können die Helme mit phosphoreszierender Leuchtfarbe und mit Reflexstreifen ausgestattet<br />

sein. Zur Zeit wer<strong>den</strong> Ganzgesichtsvisiere oder Visiere die ganzheitlich mit <strong>den</strong> Helmen integriert<br />

sind verwendet.<br />

In <strong>den</strong> 60er Jahren <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts wurde auch ein neuer Helmtyp aus poliertem und lackiertem<br />

Kunststoff in silberner Farbe hergestellt. Es war ein Helm mit dem so genannten langen Schutzschirm.<br />

Er wurde in zwei Gröβen produziert – Nr. 65 mit 0,70 Kilo Gewicht und Nr. 70 mit 0,85 Kilo Gewicht.<br />

Hersteller war der Kunststoffbetrieb “ERG” in Neu Berun (Bieruń Nowy). In diesem Betrieb wur<strong>den</strong><br />

auch Helme für Jugendfeuerwehrmannschaften produziert. In <strong>den</strong> 80er und 90er Jahren mussten die in<br />

Polen produzierten Helme, bevor sie <strong>den</strong> Feuerwehren übergeben wur<strong>den</strong>, drei Prüfverfahren bestehen,<br />

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