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Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

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Behälters befindlichen Behälters (a. Essigbehälter) mit Essig getränkt. Die Zufuhr kann mittels einer<br />

Rändelschraube (b. Regulation <strong>des</strong> Essigzuflusses) reguliert wer<strong>den</strong>. Das Visier wird mit einer<br />

Kautschukdichtung (e. Verdichtung aus Cautschuk) abgedichtet und mittels einer Klemmfeder (c. Feder<br />

zum Schließen <strong>des</strong> Visiers) arretiert. Zum Auslassen <strong>des</strong> verbrauchten Essigs ist am unteren Visierrand<br />

ein Ausflussrohr (f.) angebracht. Zum Auslassen der verbrauchten Luft ist am unteren Rand ein Ventil<br />

(d. Ventil zum Ausströmen der anstehen<strong>den</strong> Luft) angebracht. Dieser Helm wurde 1863 als Patent angemeldet.<br />

[8] Das Originalpatent und die hier abgebildete Zeichnung wurde von dem Heimatforscher und<br />

Museumsleiter Willi-Martin Jäger, anlässlich der von ihm im Heimatmuseum Gerstetten-Gussenstadt<br />

aufgebauten und geleiteten Ausstellung über Feuerwehrhelme im Staatsarchiv in Ludwigsburg gefun<strong>den</strong><br />

und erstmalig im Frühjahr 2008 ausgestellt. [9] Ob dieser Rauchhelm bei der Stuttgarter Feuerwehr<br />

in der zweiten Hälfte <strong>des</strong> 19. Jahrhunderts erprobt wurde, ist unklar.<br />

Der König´sche Rauchhelm<br />

1905 wurde ein „König´scher Rauchapparat“<br />

mit Sprecheinrichtung (!) beschafft. Dieser<br />

Apparat bestand aus einem mit Wasser berieselten,<br />

geschlossenen Helm, mit langer bis<br />

auf die Schultern reichender Haube. Neben<br />

der Wasserversorgung über kleine Schläuche<br />

wurde auch eine Luftversorgung über die<br />

Schläuche von außen gewährleistet[10].<br />

5. Die letzten Tage <strong>des</strong> Lederhelms<br />

Nur wenige Jahre waren dem Lederhelm<br />

bei der Berufsfeuerwehr nach Ablösung<br />

der Feuerkappe im Einsatzdienst beschie<strong>den</strong>.<br />

Auch in Stuttgart wurde<br />

der Erlass <strong>des</strong> württembergischen<br />

Innenministeriums, neben der württembergischen<br />

Kokarde, nun auch die<br />

deutsche schwarz-weiß-rote Kokarde<br />

am Lederhelm zu tragen, umgesetzt.<br />

Die Stuttgarter Kokarde wechselte nun<br />

nach links, da die Reichskokarde rechts<br />

anzubringen war. [11]<br />

1935 erfolgte dann bei der Berufsfeuerwehr die Umstellung auf <strong>den</strong> neuen Stahlhelm mit blankem<br />

Kamm und abknöpfbarem Nackenleder. Bei <strong>den</strong> Freiwilligen Feuerwehren wur<strong>den</strong> die alten Helme<br />

übergangsweise noch benutzt und aufgetragen. Im Zuge der Gleichschaltung endet der Stuttgarter<br />

Eigenweg in Land Württemberg, sowohl im Helmwesen, als auch in anderen Bereichen der Uniformierung.<br />

In Stuttgart haben sich viele innovative Ideen entwickelt, die größtenteils später im ganzem Land<br />

übernommen wur<strong>den</strong>, insbesondere der Anstoß zur lan<strong>des</strong>weiten Umstellung vom Messinghelm auf <strong>den</strong><br />

Lederhelm, als auch die Verwendung der Berliner Feuerwehrkappe für die Weckerlinien der städtischen<br />

Feuerwehren <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>.<br />

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