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Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

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Erst nach und nach setzte sich in Oberösterreich der Aluminiumhelm „Wiener Form“ (blank und<br />

schwarz) durch. Obwohl dieser Helm bereits in der nach 1945 erlassenen Bekleidungsvorschrift <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>-Feuerwehrverban<strong>des</strong> aufgenommen wurde, sollten noch mehrere Jahrzehnte vergehen, bis er<br />

bei allen Feuerwehren Verwendung fand. Der wirtschaftliche Aufschwung in <strong>den</strong> 1950er- und 1960er-<br />

Jahren hatte sicherlich <strong>den</strong> größten Anteil daran, dass sich die Feuerwehren neue Helme der „Wiener<br />

Form“ leisten konnten. Auch die Tatsache, dass bei <strong>den</strong> seit <strong>den</strong> 1950er-Jahren forcierten Leistungsbewerben<br />

immer mehr Gruppen mit dem neuen Modell an <strong>den</strong> Start gingen, ließ wohl ebenfalls bei vielen<br />

Feuerwehrmännern <strong>den</strong> Wunsch wachsen, sich bald mit <strong>den</strong> Helmen „Wiener Form“ einzudecken. Ab<br />

1963 war ein modifizierter Spinnenhelm mit verbreitertem Helmrand (Schirm und Nackenschutz) eingeführt<br />

wor<strong>den</strong>. In Oberösterreich durften die blanken Aluminiumhelme erst ab der Funktion <strong>des</strong> Feuerwehrkommandanten-Stellvertreters<br />

aufwärts getragen wer<strong>den</strong>. Alle anderen Funktionäre und Mitglieder<br />

mussten die schwarzen Helme verwen<strong>den</strong>. 1969 war in Oberösterreich die Helmmarkierung mittels<br />

Streifen (gelb, weiß und rot) eingeführt wor<strong>den</strong>. Mit der steten Zunahme der technischen Einsätze seit<br />

<strong>den</strong> 1970er-Jahren, legte man größeren Wert auf <strong>den</strong> Gesichtsschutz. Dazu ergänzte man die Aluminiumhelme<br />

„Wiener Form“ mit einer eigenen Vorrichtung.<br />

Neben dem Aluminiumhelm, kam auch der Kunststoffhelm „Wiener Form“ aus glasfaserverstärktem<br />

Polyesterharz in Verwendung. Er war für alle Funktionäre in grauer Farbe ausgeführt. Dieser hat ein<br />

etwas geringeres Gewicht und scheint bereits in der Dienstbekleidungsverordnung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>-Feuerwehrverban<strong>des</strong><br />

aus dem Jahr 1971 auf. Die Feuerwehr Wels führte einen gelb beschichteten nachleuchten<strong>den</strong><br />

Kunststoffhelm ein.<br />

Ein Unikum war die Verwendung von deutschen Leichtmetallhelmen gemäß DIN 14940 ab dem Jahr<br />

1974 bei der Feuerwehr Überackern. Die Helme waren ihr von der benachbarten Werksfeuerwehr Wacker<br />

Burghausen (Bayern) überlassen wur<strong>den</strong>. Diese Helme kamen bis zum Jahr 1992 zum Einsatz.<br />

Seit 1990 (Dräger) und 1991 („Heros“) steht <strong>den</strong> Feuerwehren in Österreich eine neue Helm-Generation<br />

aus Polyamid zur Verfügung. Eine Förderaktion <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>-Feuerwehrverban<strong>des</strong> brachte es mit sich,<br />

dass die meisten Feuerwehren in Oberösterreich <strong>den</strong> „Heros“-Helm verwen<strong>den</strong>. Seit 2006 gibt es <strong>den</strong><br />

Nachfolger „Heros-xtrem“ mit integrierbarer Helmlampe. Mehrere Feuerwehren haben sich für Produkte<br />

der Firmen Dräger, Gallet und Schubert entschie<strong>den</strong>. Nahezu alle Feuerwehren in Oberösterreich<br />

verfügen heute über die neue Helm-Generation.<br />

Bei <strong>den</strong> Bewerbsgruppen erfreuen sich jedoch weiterhin die einstigen Helme „Wiener Form“ großer Beliebtheit.<br />

Gegenüber der neuen Helm-Generation sind die Kunststoff-, aber auch die Aluminium-Helme<br />

der „Wiener Form“ wesentlich leichter. Aus diesem Grund wer<strong>den</strong> sie weiterhin gerne bei Leistungsbewerben<br />

getragen. Zudem zählen die blank polierten Aluminium-Helme immer noch zu <strong>den</strong> beliebtesten<br />

Repräsentationshelmen bei Feierlichkeiten.<br />

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