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Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

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oft aus der Vereinskasse oder von <strong>den</strong> Kommunen bezahlt.<br />

An der Helmausstattung war auch eine gewisse Rangordnung zu erkennen. So trug der Steiger einen<br />

Helm mit einfachem Messingkamm und Rosetten- bzw. Löwenkopf-Sturmband, der Steigerführer zusätzlich<br />

mit einem Seitenbeschlag. Und erst recht wurde die Erkennbarkeit <strong>des</strong> Hauptmannes, Hauptmann-<br />

Stellvertreters und Hornisten durch das Tragen eines Helmes mit Seitenbeschlag, Schuppenband und<br />

Rosshaarbusch (weiß oder rot) hervorgehoben.<br />

Steigermannschaft der FF Seekirchen 1910 u. Gründungsmannschaft der FF Hintersee 1912<br />

Paradeausrückungen<br />

Die Feuerwehrvereine waren im Dorf-, Markt- und Stadtgeschehen von Anfang an ein gesellschaftspolitischer<br />

Faktor. Zu einer besonderen Ausrückung entwickelte sich die Parade zur jährlichen Florianifeier.<br />

So wie die traditionellen kirchlichen Bruderschaften, Schützenkompanien, Militärabordnungen,<br />

Veteranenvereine usw. beteiligten sie sich aber auch in Paradeformation an <strong>den</strong> Begräbnissen verstorbener<br />

Mitglieder und Feierlichkeiten im Jahresfestkreis (Fronleichnams- und Erntedankprozessionen,<br />

Jubiläumsfest usw.). Dabei kamen natürlich der kommandierende Feuerwehrhauptmann, der Fähnrich<br />

mit seinen Begleitern und die Steiger mit ihren Helmen in dem bunten Reigen der Formationen besonders<br />

zur Geltung.<br />

Und wie es vielerorts üblich war, dass der Feuerwehrhauptmann nach der vierteljährlichen Pflichtübung<br />

für das Fass Bier aufzukommen hatte, konnte er sich auch für die festlichen Anlässe einen besonders<br />

schön ausgeschmückten Paradehelm leisten. Mit dieser Eitelkeit handelte er sich allerdings auch ätzende<br />

Bemerkungen von Außenstehen<strong>den</strong> ein. Später wurde oftmals als Anerkennung für langjährige verdienstvolle<br />

Tätigkeit und zu besonderen Geburtstagjubiläen auch ein schmucker Paradehelm als Geschenk<br />

überreicht.<br />

Wiener Helm („Spinnenhelm“)<br />

Im Mai 1933 stellt der „Lan<strong>des</strong>verband für Feuerwehr- und Rettungswesen Salzburg“ diesen in seiner<br />

Zeitungskolumne vor (10):<br />

„Neue Helmformen: Die Berufsfeuerwehren <strong>des</strong> In- und Auslan<strong>des</strong> befassten sich schon durch mehrere<br />

Jahre mit der Ausprobierung neuer Helmformen. Der Grund dieser Maßnahme war darin zu<br />

suchen, daß es sich im Branddienste notwendig erwiesen hat, dem im Feuer stehen<strong>den</strong> Wehrmann einen<br />

besseren Kopfschutz, als der bisherigen zu geben. Die Helmfabriken haben bei der Neukonstruktion<br />

hauptsächlichst auf Kopfschutz, Schutz durch Elektrizität und auf bessere Nacken- und Ohrenschutz gesehen.<br />

Die Berufsfeuerwehr Wien hat in <strong>den</strong> letzten Jahren mehrere Modelle praktisch ausprobiert und<br />

sich entschlossen ihre Helmbestände mit der Zeit zu erneuern. In der Verbandskanzlei und bei der Firma<br />

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