Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

Geschichte lebt von Geschichten
– Zur Bedeutung der Oral History für die
Brandschutzgeschichte –
Rolf Schamberger
»Oral History [engl., „Mündliche Geschichte“], eine vorwiegend im angelsächsischen Raum ähnlich
der Lebenslaufforschung entwickelte Forschungsrichtung, die Geschichte auch in ihrer subjektiven
Ausdeutung erschließen will. Z. B. werden die Lebensgeschichten einzelner Individuen, die als typisch
gelten können, aufgezeichnet (Interviews, Tonbandprotokolle) u. analysiert oder eine größere Anzahl
von Lebensgeschichten statistisch ausgewertet. Anders als die objektivierte Geschichtsforschung setzt
sich die O. H. für eine Geschichtsforschung „von unten“ ein, indem den Erzählungen einfacher Leute
die Prädikate des Mitteilungs- u. Erkenntniswürdigen zuerkannt werden.« soweit die Definition in: dtv-
Lexikon in 24 Bänden, Gütersloh/München 2006, Band 16, S. 142.
Geschichte erzählen
Lange bevor Geschichte systematisch erforscht und als zuverlässige Informationsgrundlage für
Zeitgenossen und Nachfahren niedergeschrieben werden konnte, haben die Menschen ihre Geschichte(n)
erzählt und damit mündlich überliefert.
Diese Tradition des Geschichte(n) Erzählens geht in unserer medial beschleunigten Gesellschaft zunehmend
ebenso verloren wie die Fähigkeit des aufmerksamen Zuhörens.
Jenseits der reißerisch aufgemachten, tagesaktuellen Sensationsmeldung verschwinden selbst spektakuläre
Ereignisse schnell aus dem Bewusststein. Handelt es sich gar um schlichte aber nichtsdestoweniger
für die jeweilige Zeitepoche aussagekräftige Alltagsgeschichte, so haben wir oft nach zwei bis
drei Generationen bereits Schwierigkeiten die Einzelpersonen auf alten Fotos im ganz persönlichen
Familienalbum zu benennen. Wenn der letzte Großelternteil verstorben ist, der hier noch Bescheid wusste,
ist das historische Gedächtnis dieser Zeitzeugnisse unwiderruflich gelöscht und die Objekte verkommen
zum ›anonymen Strandgut der Geschichte‹.
Feuerwehr ist ›Mensch + Technik‹
Geschichte, Gegenwart und Zukunft unserer Feuerwehr(en) stellen, wie es der Deutsche Feuerwehrverband
auf eine griffige Formel verkürzt hat, immer eine Kombination aus Mensch + Technik dar. Während die
Funktionsträger der Feuerwehren und deren Verbände ebenso wie die politischen Amtsträger auf kommunaler
wie auf Landesebene nie müde werden, die wichtige Rolle der Feuerwehren in sonn- wie werktäglichen
Reden unentwegt zu unterstreichen, so stiefmütterlich wird die Rolle der Feuerwehrleute häufig
in der eigenen Geschichtsschreibung behandelt. Hier stehen in der Regel eindeutig die Dokumentation
möglichst imposanter Einsatztechnik oder die eher formale Analyse (Material, Erhaltungszustand,
Beschreibung der äußeren Form etc.) von dinglichen Zeitzeugnissen im Vordergrund.
In Sammlerkreisen zählt beispielsweise der Seltenheitswert einer Auszeichnung oder eines möglichst
prunkvollen Helmes ungleich mehr als deren Aussagekraft für die Feuerwehrgeschichtsschreibung.
Nehmen wir als Beispiel eine fiktive Auszeichnung, die für 40 Dienstjahre in Gold, für 25 Dienstjahre in
Silber und für 10 Dienstjahre in Bronze verliehen worden ist. Erstere findet sich demnach nur äußerst selten
und wird auf dem Markt sehr teuer gehandelt, letztere existiert unzählige Male und erzielt nur einen
geringfügigen Verkaufserlös. Gelingt es, auf dem Flohmarkt von einem vielleicht ahnungslosen Verkäufer
eine der seltenen Auszeichnungen in Gold günstig zu erhaschen, so mag man im Hinblick auf den monetären
Gewinn einen Glücksgriff getan haben; doch ohne weiter reichende Hintergrundinformationen (z.
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