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Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

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Obwohl in Oberösterreich schon 1897 das Tragen von Rossschweifen auf <strong>den</strong> Helmen der Hauptleute<br />

abgeschafft wor<strong>den</strong> war, fin<strong>den</strong> sich diese weiterhin noch im Sortiment <strong>des</strong> Fachhandels. So etwa noch<br />

im Katalog der Firma Rosenbauer von 1908. Interessant ist, dass sich die Feuerwehr Eferding sehr hohe<br />

Lederhelme zulegte, die an <strong>den</strong> „Ungarischen Helm“ erinnern. Zu sehen sind diese auf dem Gründungsfoto<br />

aus dem Jahr 1869.<br />

1868, ein Jahr nach Gründung der Gemeindefeuerwehr<br />

Wels, waren bei einem Stand von 183 Mitgliedern nur die 32<br />

Steiger, die <strong>den</strong> Löschangriff zu bestreiten hatten, mit Helmen<br />

ausgestattet. Nach dem Stadtbrand 1870 war es beim Einsatz<br />

zu Kopfverletzungen gekommen, weshalb jetzt auch die 60<br />

Leute der Spritzenabteilung Helme erhielten. Die restliche<br />

Mannschaft (Schutzmannschaft und Werkleute) wur<strong>den</strong> in <strong>den</strong><br />

Folgejahren „nachgerüstet“. Ausnahmen waren nur die 1892<br />

innerhalb der Schutzmannschaft gegründete Sanitätsabteilung<br />

und die 1897 gegründete Wasserwehr, sie trugen ausnahmslos<br />

Lederkappen.<br />

Lederhelm der Feuerwehr Wels um 1900<br />

Das Gründungsfoto der Feuerwehr Mauerkirchen 1873 zeigt, dass alle Mitglieder mit Helmen ausgestattet<br />

wor<strong>den</strong> waren. Dies war jedoch nicht selbstverständlich. Als sich 1880 die Feuerwehr<br />

Ranshofen gründete, kaufte sie nur acht Helme. Die anderen Mitglieder mussten wohl zunächst ohne<br />

Kopfschutz auskommen. Interessant ist auch, dass es bei der Feuerwehr Mauerkirchen unterschiedliche<br />

Kopfbedeckungen für die verschie<strong>den</strong>en Verwendungseinheiten gab. Während die Steiger und<br />

Sicherungsleute mit Lederhelmen ausgestattet waren, erhielt die Pumpmannschaft Kappen, die ebenfalls<br />

aus demselben Ledermaterial angefertigt waren, wie die Helme. Ein Foto aus der Zeit um 1930 zeigt<br />

die Pumpmannschaft der Feuerwehr Mauerkirchen mit ihren Lederkappen. Auf alten Fotos sind die<br />

Feuerwehrleute aus Oberösterreich mit Lederhelmen zu sehen. Zum Beispiel seien angeführt: Linz um<br />

1870, Wels um 1870, Ried im Innkreis 1883, Zulissen 1894, Grünbach bei Freistadt 1896, Eberschwang<br />

1897, Naarn 1899, Ried im Traunkreis um 1900, Neukirchen bei Altmünster 1903, Desselbrunn 1905,<br />

Mattighofen 1905, St. Peter am Wimberg 1905, Han<strong>den</strong>berg 1906, Attnang 1908, Munderfing 1909<br />

und Rutzenmoos 1909. Die verschie<strong>den</strong>en Formen der Kommandantenhelme können auf einem<br />

Gruppenfoto der Funktionäre und Kommandanten <strong>des</strong> Bezirks-Feuerwehrverban<strong>des</strong> Schwanenstadt aus<br />

dem Jahr 1909 ersehen wer<strong>den</strong>. Dass jedoch die Lederhelme nicht hundertprozentigen Schutz boten,<br />

zeigt ein Bericht aus dem Jahr 1911. Bei einem Brandeinsatz am 2. September 1911 in Feldkirchen bei<br />

Mattighofen hatte ein Dachziegel <strong>den</strong> Helm eines <strong>Feuerwehrmann</strong>es durchgeschlagen und ihm eine<br />

große Wunde an der Stirn zugefügt. Neben <strong>den</strong> Lederhelmen, bot der Fachhandel auch schwarz lackierte<br />

Stahlblechhelme für die Mannschaftsdienstgrade an.<br />

Lederhelm bis zum Anschluss an Deutschland<br />

Auch nach dem Ersten Weltkrieg stan<strong>den</strong> die Lederhelme bei <strong>den</strong> Feuerwehren in Oberösterreich weiterhin<br />

in Verwendung. Einen schönen Einblick in die Vielfältigkeit der verwendeten Helme gibt ein<br />

Gruppenfoto von einem in Linz durchgeführter Chargen-Kurs im Jahr 1927. Weitere Fotos, die nachfolgend<br />

angeführt wer<strong>den</strong>, zeigen die Feuerwehrmänner mit ihren Lederhelmen: Steyr 1922, Mauerkirchen<br />

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