19.06.2016 Aufrufe

Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Im Land Salzburg getragene Feuerwehrhelme<br />

Zusammenfassung<br />

„Nehmt <strong>den</strong> Helm <strong>des</strong> Heiles und das Schwert <strong>des</strong> Geistes, das ist das Wort Gottes“ schreibt der Apostel<br />

Paulus an die Christengemeinde in Ephesus und Christus verspricht das ewige Heil jenen, zu <strong>den</strong>en der<br />

König sagen wird: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“.<br />

Mit dem Helm geschützt und „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ verwirklichen Feuerwehrleute<br />

diese in der Bibel festgehaltenen Aufforderungen. So ist der Feuerwehrhelm Symbol auch für tätige<br />

Nächstenliebe.<br />

1864 war ein Helm Bestandteil <strong>des</strong> Mützenabzeichens der FF Oberndorf, der ersten im Land Salzburg.<br />

Möglicherweise diente der „Prager Helm“ als Vorbild, da auch die Distinktionsabzeichen mit<br />

Granaten nach dem Muster der Prager Feuerwehr gestaltet waren.<br />

Die ersten Feuerwehrhelme sind bei der 1865 konstituierten FF Salzburg-Stadt evi<strong>den</strong>t. Es waren dies<br />

sechs Leder-, 106 Weißblech- und zwei Packfonghelme. Die Medien berichteten von der ersten Florianifeier<br />

am 6. Mai 1866, dass „ein Theil der Feuerwehr-Männer in ihren neuen schimmern<strong>den</strong> Helmen“<br />

erschienen sei.<br />

Einem Bericht von 1883 an <strong>den</strong> Landtag ist zu entnehmen, dass von <strong>den</strong> 2.208 Feuerwehrmännern der<br />

31 Freiwillen Feuerwehren rund die Hälfte mit einem Helm ausgestattet waren.<br />

Da keine einheitliche Regelung bestand, kauften die Feuerwehren was der Handel bot. Den<br />

Bildnachweisen zufolge wur<strong>den</strong> im Land Salzburg in der Regel der „Österreichische Helm“ mit Rosettenoder<br />

Löwensturmband, schmalem abgerundeten Kamm bzw. individuellen Wappen, Emblemen und<br />

Verzierungen getragen, darunter auch die Freimaurersymbole. Die Mitglieder mussten großteils ihre<br />

Uniformierung selbst finanzieren. Kein Wunder, wenn sich die Schutzmannschaften mit einer Mütze<br />

zur Kennzeichnung begnügten und auch die zum Spritzen- und Schlauchdienst einteilten Mitglieder<br />

zur Uniformbluse nur eine Kappe anschafften. Die Steiger waren durch das Tragen <strong>des</strong> Helmes aber<br />

besonders hervorgehoben.<br />

Der „Wiener Spinnenhelm“ wurde im Mai 1933 vorgestellt, nur wenige Feuerwehren konnten sich<br />

damit ausstatten.<br />

Nach dem 12. März 1938 wurde das Tragen <strong>des</strong> deutschen Feuerwehrhelms vorgeschrieben. Die<br />

Umsetzung scheiterte jedoch meist am Geld, daher die bisher getragenen Helme toleriert. Mit Ausbruch<br />

<strong>des</strong> Zweiten Weltkrieges wurde die Ausstattung mit Stahlhelmen forciert.<br />

Nach dem Wiedererstehen der Republik waren auf Anordnungen der amerikanischen Militärregierung<br />

alle Hoheitsabzeichen der NSDAP und Chargenbezeichnungen von der Bekleidung abzutrennen, der<br />

deutsche Helm durfte aber nach dem Überstreichen <strong>des</strong> Hakenkreuzes weiterhin getragen wer<strong>den</strong>. Jetzt<br />

erst konnten sich viele Feuerwehren mit liegen gebliebenen Wehrmachtshelmen ausstatten. Die Vielfalt<br />

an Helmen erreichte einen Höhepunkt.<br />

Ab 1950 wurde vermehrt der „Wiener Spinnenhelm“ angekauft und das Lan<strong>des</strong>wappen auf <strong>den</strong> Helmen<br />

getragen. Erstmals in einer Dienstanweisung wurde der Leichtmetallhelm 1954 angeführt, rückstrahlende<br />

Helmstreifen 1972 empfohlen.<br />

274

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!