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Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

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Rosetten für die Befestigung von Nackenschutz und Kinnband waren noch aus Kupfer. Im Jahre 1967<br />

wurde dieses Modell eingeführt.<br />

Der neue Helm fand rasch allgemeine Verwendung, zunächst noch in der ursprünglichen Ausführung<br />

mit Zwei-Punkte-Kinnband, Ledernackenschutz und Kunststoffinnenausstattung. Die Firma Kraaijer<br />

BV in Wormerveer besaß als Lieferant von Feuerwehrausrüstungen einen großen Marktanteil.<br />

Im Oktober 1981 teilte der Hauptinspekteur für das Feuerwehrwesen <strong>den</strong> Kommandanten der<br />

Feuerwehrkorps mit, dass die Arbeitsaufsichtsbehörde seiner Bitte entsprechend diesen Helmtyp anhand<br />

der Anforderungen der Norm NEN 1746 (Bauhelm) getestet hatte. Der Test hatte eine unzulängliche<br />

Stoßdämpfungswirkung <strong>des</strong> Helms gezeigt, da die Befestigungsknöpfe, durch die die Innenausstattung<br />

mit der Helmschale verbun<strong>den</strong> ist, sich aus <strong>den</strong> Bohrungen in der Helmschale lösten. Im Einvernehmen<br />

zwischen dem Lieferanten, dem Hersteller und der Aufsichtsbehörde wur<strong>den</strong> Verbesserungen<br />

angebracht, durch die der Helm die gestellten Anforderungen erfüllte. Allerdings wurde empfohlen,<br />

die Innenausstattung alle drei Jahre zu erneuern. Die Nutzungsdauer der Helmschale betrug wegen<br />

Materialalterung maximal zwölf Jahre (9).<br />

Im Anschluss hieran wur<strong>den</strong> viele dieser Helme verbessert: sie erhielten eine andere, sicherere<br />

Innenausstattung, einen Nackenschutz aus Wolle und ein Drei-Punkte-Kinnband für verbesserten<br />

Tragekomfort.<br />

Das Modell ‚Nederland’ war in vielen Farben in Gebrauch. Standardmäßig wurde es in Schwarz<br />

und Weiß geliefert. Es gab silberne Ausführungen (Offiziere der Feuerwehr Gorinchem) sowie blaue<br />

(Hafendienst Rotterdam) und sogar grüne Helme (Chemische Berater Rotterdam). Außerdem erhielt der<br />

Helm zusätzlichen Schmuck. Die Leiter der Feuerwehr in Haarlem hatten eine ‚Kette‘ an der Vorderseite<br />

<strong>des</strong> Helms (wahrscheinlich in Analogie zu <strong>den</strong> Ornamenten auf dem Lederhelm). Außerdem wurde<br />

der Ortsname in das Emblem graviert. Traditionsgetreu hatten Amsterdam und Bergen op Zoom das<br />

Feuerwehremblem durch das eigene Stadtwappen ersetzt. Amsterdam hatte zwei Varianten: <strong>den</strong> weißen<br />

Helm für Befehlshaber und <strong>den</strong> schwarzen Helm für die Mannschaften. Anstelle <strong>des</strong> Feuerwehremblems<br />

trugen sie das Stadtwappen mit dem seit 1948 dazugehörigen Wappenspruch. Die Korps von Den Haag<br />

und Wassenaar wählten einen abweichen<strong>den</strong> Nackenschutz, während Den Bosch alle kupferfarbenen<br />

Attribute durch silberfarbene ersetzte (ebenfalls traditionsbedingt).<br />

Im Jahre 1985 wur<strong>den</strong> die letzten Helme dieses Modells produziert. Weitere Untersuchungen und<br />

Tests ergaben, dass sie trotz allem nicht genügend Sicherheit boten. Deswegen wur<strong>den</strong> sie in <strong>den</strong><br />

Neunzigerjahren ersetzt, und zwar vielfach durch <strong>den</strong> Innova 2000 und in manchen Fällen durch Modelle<br />

wie Cromwell Fire Pro 2 und MSA ‚Brigade’ sowie später auch durch <strong>den</strong> Gallet/Dräger-Helm.<br />

Eine neue <strong>Entwicklung</strong>: Atmungshelme<br />

Ab 1975 wurde von der Feuerwehr Den Haag in Zusammenarbeit mit Dräger ein ‚Atmungshelm’<br />

entwickelt, der 1979 auf <strong>den</strong> Markt kam: ein Helm, auf dem die Atemluftmaske direkt befestigt wer<strong>den</strong><br />

kann (10). Dieser Helm wurde in dem Kunststoff ‚glasfaserverstärktes Lexan 500’ (Polycarbonat)<br />

ausgeführt und sah völlig anders aus als die bis zu jener Zeit in <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> gebräuchlichen Helme.<br />

So hatte dieser Helm keinen Kamm mehr, nur eine Ausstülpung oben auf Helm erinnerte noch an <strong>den</strong><br />

Kamm. Die Innenausstattung und der Halsschutz entsprachen im Wesentlichen <strong>den</strong> deutschen DIN-<br />

Normen 4840 und 14940.<br />

Der Helm war mit Spannknöpfen für die Kombination der Panorama-Nova-Maske mit dem Helm<br />

versehen. Der Nackenschutz war aus Wolle und der Helm hatte ein hochklappbares und abnehmbares<br />

Visier, das über das Gesichtsteil heruntergelassen wer<strong>den</strong> konnte (11).<br />

Broeshart schreibt hierüber (12): ‚Die Haager Feuerwehr hatte in ihrem Etat 400 Druckluftmaskenhelme<br />

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