Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

Uniformen und Helme der Warschauer Feuerwehr
Da die Warschauer Feuerwehr eine der ältesten in Polen ist, lassen wir unsere Aufmerksamkeit auf
deren Ausrüstung lenken. Die Warschauer Feuerwehrmänner hatten eine Gala- und Einsatzuniform zur
Verfügung. Sie trugen dazu die schwarze Mütze mit blauen Streifen, weiβen Paspel mit Mützenschirm
und Syrena (Warschauer Stadtwappen mit Krone und Seejungfrau Syrena). Zu Paraden und im Einsatz
trugen die Feuerwehrmänner einen Messinghelm mit dekorativem Frontwappen. Die Offiziere verfügten
über Einsatz- und Galauniformen, jeweils in Ausführungen für den Sommer und Winter. Die Mützen
hatten einen so genannten englischen Schnitt mit blauem Rand, dunkelgrünem Boden und Lederschirm,
dazu noch mit Offiziersstern an der Front. Der Sommeruniform bestand aus leichter erdfarbenen Jacke
(so genannte “khaki” Farbe), der gleichen Mütze mit Boden und grauer Pelerine.
Die Warschauer Feuerwehr verfügte über zwei Helmtypen – der eine für Offiziere und Feuermänner,
der andere für Schornsteinfeger. Der Offiziershelm war aus Messingblech gefertigt, hatte einen hohen
halbrunden Kamm mit dem Adler des Zaren, dazu noch ein Schuppenband unter dem Kinn. Die
Feuerwehrmänner trugen Messinghelme mit kleinem Kamm und Stadtwappen. Die Schornsteinfeger
trugen dagegen Helme ohne Kamm.
Nach dem Polen im XX. Jahrhundert die Freiheit wieder erlangt hat, wurde die russische Uniformierung
aufgehoben. Neue Uniformen wurden anhand der musealen Sammlungen und anderer Publikationen als
polnische Uniformen entworfen. Sie waren in blauer Farbe mit blauen Paspel und Patten ausgeführt.
Man hat wieder eine so genanntes “Kepi” (Kappe oder Mütze) getragen, nach einem alten Muster mit
blauen Rand und Paspel - silberne für Offiziere und schwarze für gemeine Feuerwehrmänner.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren die Feuerwehren mit interessanten Helmen und
Einsatzuniformem ausgestattet. Der Helm war damals aus Leder, der mit einer Isolierschicht überzogen
war. Oben auf dem Helm war ein kleiner Wassersprinkler aus Metall angebracht, hatte am Rande
Lochungen, aus denen das Wasser heraus sprang. Das Wasser wurde mit Hilfe eines Schlauches zum
Sprinkler geleitet. In der Vorderseite gab es ein Loch, in dem man eine Halterung mit zwei Scheiben
anbrachte, die dem Feuerwehrmann eine gute Sicht ermöglichten, nachdem er eine Brandzone betreten
hatte. Der Feuerwehrmann konnte mit frischer Auβenluft atmen, dank eines entsprechend langen
Schlauches, der bis zur rauchfreien Zone hinausreichte, all dies erfolgte mit Hilfe eines Blasebalges.
Dieses Gerät wurde von zwei Feuerwehrmännern bedient, der erste hatte einen isolierten Helm an,
während der andere die frische Luft mit Hilfe des Blasebalges pumpte. Der Feuerwehrmann mit dem
Helm war in voller persönlicher Ausrüstung bekleidet und mit dem Löschmittel für die Brandstelle
ausgerüstet.
Teilungsgebiete Polens
Als die ersten Freiwilligen- und Berufsfeuerwehren in den westlichen Teilen Polens entstanden, war
das Land in drei Gebiete aufgeteilt und der polnische Staat existierte auf der politischen Landkarte
Europas nicht. Auf den drei Gebieten gab es auch drei regionale Feuerwehrverbände, deren Helme sich
wesentlich voneinander unterschieden. Sie hatten andere Bezeichnungen, Embleme und waren aus unterschiedlichem
Stoff gefertigt.
Auf dem russischen Teilungsgebiet hatten die Helme auβer Frontemblemen zusätzlich noch zwei
Buchstaben - ein Π und ein F. Der Buchstabe F ist mit dem “Floriansverein” gleichzusetzen.
Auf dem österreichischem Teilungsgebiet trugen die Helme die Buchstaben SO, sie bezogen sich auf
den polnischen Namen für Feuerwehr – Straż ogniowa.
282