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Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

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Durch Erlass vom 21.03.1934 wird am schwarz-matt gespritzten Feuerschutzhelm das Preußische<br />

Wappenschild durch ein schwarz-weiß-rotes der Polizei ersetzt. Mit Erlass vom 10.07.1934 wird dann<br />

anstelle <strong>des</strong> Preußischen Lan<strong>des</strong>wappen rechts das Hoheitszeichen (Hakenkreuz) und links der aluminiumfarbige<br />

Polizeiadler im Rahmen getragen. Außerdem war der Helm mit einem Kamm aus Neusilber<br />

oder Leichtmetall (Aluminiumlegierung) bestückt.<br />

Der Kamm wurde in Finsterwalde bis Ende 1940 getragen. Im Einsatztagebuch <strong>des</strong> IV. Halblöschzuges<br />

der Finsterwalder Wehr lesen wir unter Punkt 3, am 12. Dezember 1939: „Laut Befehl <strong>des</strong> Wehrführers,<br />

Kamerad Arthur Schrickel, müssen die Kämme von <strong>den</strong> Helmen in der gesamten Wehr Finsterwalde ab<br />

sofort entfernt und die vorhan<strong>den</strong>en Schlitze abgedichtet wer<strong>den</strong>. „<br />

Abb.: Helme der Zeit von 1939 bis 1945<br />

Bei vielen Einsätzen der Wehr in überörtlichen Ferneinsätzen in Berlin, im Hydrierwerk der BRABAG<br />

in Ruhland (Niederschlesien), im einem Außenlager <strong>des</strong> KZ Buchenwald in Berga bei Schlieben (damals<br />

Sachsen Anhalt) sowie in ungezählten Einsätzen im eigenen Territorium wurde der Metallhelm bis<br />

zum Kriegsende getragen.<br />

Die Helme der Freiwilligen Feuerwehr Finsterwalde nach Kriegsende<br />

Bereits am 22. April 1945, einen Tag nach der Einnahme der Stadt Finsterwalde durch die Rote Armee,<br />

musste ein Großfeuer im städtischen Schlachthof durch die Freiwillige Feuerwehr unter Mithilfe der<br />

Bevölkerung bekämpft wer<strong>den</strong>. Ein zum Brandherd eilender <strong>Feuerwehrmann</strong> wurde von russischen<br />

Soldaten gefangen genommen und erschossen, weil man glaubte, einen flüchten<strong>den</strong> SS-Mann aufgestöbert<br />

zu haben. Er kam in voller Ausrüstung, also auch mit dem Feuerwehrhelm, jedoch waren alle<br />

Abzeichen entfernt!<br />

Bei <strong>den</strong> nun laut sowjetischem Befehl der Orts- und Kreiskommandanten neu formierten Feuerwehren wur<strong>den</strong><br />

alle möglichen Helme, aus <strong>den</strong> Bestän<strong>den</strong> <strong>des</strong> III. Reiches in Ganzmetall, aus <strong>den</strong> Luftschutzorganen<br />

und vereinzelt sogar Lederhelme, getragen. Natürlich waren alle nazistischen Hoheitssymbole entfernt,<br />

auch die Verzierungen der Lederhelme wanderten in <strong>den</strong> Schrott, um bei <strong>den</strong> Besatzungstruppen keinen<br />

Anstoß zu erregen.<br />

Im April 1956 bekamen die freiwilligen Finsterwalder Wehrleute einen neuen, wesentlich leichteren<br />

Feuerschutzhelm aus Vulkanfiber mit je einem seitlichen run<strong>den</strong> Lüftungssieb. Er war gefertigt nach<br />

der Vornorm DIN 14940 in schwarzer Lackierung mit ausknöpfbarem Nackenleder und einfachem<br />

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