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Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

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Die Pickelhaube machte im Laufe der Jahre eine Reihe von Veränderungen durch, so wandelte sich die<br />

ursprünglich recht hohe Form in eine niedrige. Auch Beschläge und Zierrat der Lederhelme wur<strong>den</strong><br />

<strong>den</strong> Erfordernissen angepasst. Ab dem 16. September 1857 wurde der Helmkörper verkleinert und dies<br />

abermals ab dem 4. November 1860. Die Pickelhaube hatte ihre Feuertaufe im Deutschen Krieg 1866<br />

und hat im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 seine Brauchbarkeit bewiesen. Sie wurde sehr bald<br />

auch bei der deutschen Gendarmerie, Polizei und Feuerwehr eingeführt. Von 1843 an wur<strong>den</strong> dort, mit<br />

Unterbrechungen, teilweise noch bis zehn Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg Lederhelme getragen.<br />

Auswahl verschie<strong>den</strong>er Feuerwehr-Kopfbedeckungen, Berlin<br />

Auf vielen Karikaturen aus jener Zeit wird die Pickelhaube als «Preußensymbol» meist überdimensioniert<br />

dargestellt. Erstaunlich, dass trotz <strong>des</strong> negativen Symbolcharakters praktische Vorzüge Erwägung<br />

fan<strong>den</strong>. Viele der größeren Staaten übernahmen diesen Helm: England 1878 bis 1914; Italien (Parma)<br />

1852 bis 1860; Portugal 1885 bis 1903; Spanien (Kavallerie) 1854 von 1932; Schwe<strong>den</strong> 1845 bis 1855,<br />

ab 1901 an Para<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Leibkürassieren und der königlichen Schlosswache und der Leibgarde<br />

bis heute; Norwegen 1845 bis 1855 und 1888 bis 1894; USA 1881 bis 1903; Russland 1846 bis 1855,<br />

Garde-Kürassiere bis 1914; Rumänien 1850 mit Unterbrechungen bis 1940, Niederlande 1945 bis heute<br />

(Regiment Prinzessin Irene); darüber hinaus die meisten süd- und mittelamerikanischen Staaten von<br />

1850 mit Unterbrechungen bis 1940, an Para<strong>den</strong> teilweise bis heute. Außerhalb Deutschlands, vor allem<br />

an besonderen Anlässen, fin<strong>den</strong> sich immer noch Paradehelme, die der Pickelhaube ähnlich sind.<br />

Bei der 1860 vorgenommenen Verkleinerung <strong>des</strong> Helmkörpers wur<strong>den</strong> die Vorder- und Hinterschirme<br />

abgetrennt und die Helmglocke rundherum einige Zentimeter verkürzt, danach die Schirme wieder angenäht<br />

und neue Löcher für die Schuppenketten gestanzt. Am 16. März 1861 erfolgte die Anordnung<br />

zur Verlängerung <strong>des</strong> Buschtrichters bei <strong>den</strong> Helmen der Fußtruppen. Durch die Verkürzung der Helmkörper<br />

reichte der Paradebusch, wie der der berittenen Truppen, bis zum unteren Schirmrand. Durch die<br />

Verlängerung <strong>des</strong> Trichters kam er wieder auf die für Fußtruppen vorschriftsmäßige Höhe der oberen<br />

Schirmnaht. Für alle Adlerembleme war ab dem 16. Mai 1861 ein Band mit der Inschrift «Mit Gott für<br />

König und Vaterland» vorgeschrieben.<br />

Am 16. März 1867 wurde ein neues Helmmodell eingeführt, das am 2. Mai <strong>des</strong>selben Jahres auch für<br />

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