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Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

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Amsterdam bereits das Feuerschutzpolizeiregiment ‚Sachsen’ ein, eine mobile Feuerwehrkolonne.<br />

Eine Abteilung von ihr fuhr nach Rotterdam, um bei <strong>den</strong> Nachlöscharbeiten <strong>des</strong> Bran<strong>des</strong> nach dem<br />

Bombenangriff vom 14. Mai 1940 zu assistieren, und innerhalb weniger Wochen zog die Kerntruppe<br />

<strong>des</strong> Regiments weiter nach Frankreich. Eine kleine Einheit blieb in Rotterdam zur Sicherung <strong>des</strong> für die<br />

Deutschen so wichtigen Hafengebiets und ein paar Offiziere blieben in Den Haag, um <strong>den</strong> deutschen<br />

Verwaltungsapparat in Feuerwehrfragen zu beraten. Eine der Empfehlungen, bei der auch einige<br />

niederländische Beamte und Feuerwehrkommandanten zu Rate gezogen wor<strong>den</strong> waren, betraf die<br />

Organisation <strong>des</strong> Feuerwehrwesens in <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong>. Es war beabsichtigt, eine Reichsinspektion für<br />

das Feuerwehrwesen in <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> zu grün<strong>den</strong> und die niederländische Feuerwehr schrittweise<br />

nach deutschem Vorbild zu organisieren (6).<br />

Abb. 5. Militair M34<br />

Noch im Oktober 1940 wurde die unter das Innenministerium<br />

fallende Inspektion für das Feuerwehrwesen gegründet<br />

und im März 1941 erschien der Erlass über das<br />

Feuerwehrwesen. Auf seiner Grundlage wurde unter<br />

anderem bestimmt, dass Gemein<strong>den</strong> mit mehr als 100.000<br />

Einwohnern eine Berufsfeuerwehr haben mussten. Schon<br />

im Juni 1941 folgte die Durchführungsverordnung über<br />

Feuerwehruniformen.<br />

In jener Periode wur<strong>den</strong> somit viele Orte von der<br />

Besatzungsmacht zur Gründung einer Berufsfeuerwehr<br />

gezwungen. Die meisten neuen Korps wur<strong>den</strong> mit einem<br />

so genannten Artilleriehelm M.27 und (viel öfter) mit dem<br />

M.34 der niederländischen Armee ausgerüstet. Die bei<strong>den</strong><br />

Typen sind einander sehr ähnlich. Der M.34, im Grunde<br />

eine verbesserte Version <strong>des</strong> M.27, wurde auch vielfach<br />

von Luftschutzeinheiten getragen.<br />

Die Helme waren zwischen etwa 1927 und 1934 von der Artilleriewerkstatt in Hembrug (Zaandam),<br />

was <strong>den</strong> M.27 anbetrifft, und (von 1931 bis 1935) von der Firma Verblifa (Verenigde Blik Fabrieken) in<br />

Krommenie produziert wor<strong>den</strong>.<br />

Die letztere Fabrik erhielt übrigens noch während der Besatzung von der NSDAP aus Essen einen Auftrag<br />

für 50.000 Helme <strong>des</strong> Typs ‚Rumänien’ (derselbe Typ wie der M.34), die für <strong>den</strong> Luftschutzdienst<br />

bestimmt waren (7). Ob diese Stückzahl jemals geliefert wurde, ist nicht mit Sicherheit bekannt.<br />

Dieser Helmtyp wurde für <strong>den</strong> militärischen Gebrauch mit dem Königreichswappen versehen. Auf <strong>den</strong><br />

Helmen, die ab 1941 der Feuerwehr zur Verfügung gestellt wur<strong>den</strong>, fehlt dieses Reichswappen. Auch<br />

die Feuerwehr von Eindhoven benutzte diesen Helm, der jedoch – für die Berufsfeuerwehr – ein von<br />

<strong>den</strong> alten Lederhelmen stammen<strong>des</strong> Gemeindewappen trug. Daneben waren bei <strong>den</strong> Berufskorps – die<br />

im Krieg bereits bestan<strong>den</strong> – auch andere Helme in Gebrauch. Beispiele hierfür sind die Feuerwehren<br />

von Den Haag und Rotterdam, die unterschiedliche Helmtypen – unter anderem aus Leichtmetall<br />

(Aluminium) - verwendeten.<br />

Im Jahre 1942 entstand bei der Reichsfeuerwehr eine neue Variante der bereits bestehen<strong>den</strong> städtischen<br />

Feuerwehren. Die Reichsfeuerwehr bestand aus mobilen Feuerwehrkolonnen wie dem bereits genannten<br />

Regiment ‚Sachsen’, von <strong>den</strong>en in Deutschland und in anderen besetzten Gebieten inzwischen mehrere<br />

gegründet wor<strong>den</strong> waren. Die Einheiten wur<strong>den</strong> anfangs in Deutschland und später in <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong><br />

ausgebildet, aber noch bevor die Reichsfeuerwehr voll operationell war, wurde sie bereits der Polizei<br />

einverleibt. Die Reichsfeuerwehr wurde mit dem deutschen Militärhelm ausgerüstet.<br />

Die Stahlhelme M.34 wur<strong>den</strong> für die Feuerwehr nicht feldgrau, sondern meist schwarz lackiert<br />

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