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Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

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Restbestände und Plastikhelm<br />

Am Dienstag, <strong>den</strong> 1. Mai 1945 um 22:30 Uhr wird unter Trommelwirbel im Rundfunk bekannt gegeben,<br />

dass der Führer gefallen sei. Nach einer kurzen Pause spielte man die „Götterdämmerung“ aus <strong>den</strong> Ring<br />

der Nibelungen von Richard Wagner: Die Stunde NULL für Deutschland und das Deutsche Volk – es<br />

wird von <strong>den</strong> Alliierten besetzt. In der Uniformierung ändert sich in Tuttlingen nichts, nur die Rang- und<br />

Hoheitsabzeichen mussten abgelegt wer<strong>den</strong>. Die vorhan<strong>den</strong>en Feuerwehrhelme wur<strong>den</strong> weiterhin getragen.<br />

Erst Ende der 70er Jahre <strong>des</strong> vergangenen Jahrhunderts führte man neue Helme mit der erprobten<br />

Leuchtfarbe ein (DIN 14940). Bis heute sind diese bei der Feuerwehr Tuttlingen im Einsatz. Schritt für<br />

Schritt müssen sie durch moderne Kunststoffhelme ersetzt wer<strong>den</strong> – die Form bleibt aber erhalten. Hat<br />

sich diese doch für <strong>den</strong> Feuerwehrdienst als gut herausgestellt, seit mehr als 70 Jahren.<br />

Neider sehen in diesem Helmaussehen einen ideologischen Hemmnisgrund. Diesen Menschen möchte<br />

ich raten, sich mit dem geschichtlichen <strong>Entwicklung</strong>sgrund einmal genau zu beschäftigen. Der deutsche<br />

Stahlhelm ist von seinen Vätern (Marx, Schwerd, Bier und Feldmann) geformt wor<strong>den</strong>, um Menschen vor<br />

Kopfverletzungen zu schützen. So zeigen meine Tuttlinger Feuerwehrkamera<strong>den</strong> Geschichtsverständnis<br />

für diesen unseren Feuerwehrhelm.<br />

Der Mensch braucht seine Geschichte – er wird immer zu ihr zurückfin<strong>den</strong>. Auch und besonders<br />

beim Kopfschutz für <strong>den</strong> Feuerwehrangehörigen.<br />

How helms have developed in the Tuttlingen Town Fire Brigade<br />

Summary<br />

In medieval towns people lived very close together and this form of habitation was very susceptible to<br />

fire. Extinguishing such fires was always then the job of the craftsmen and their guilds. The traditional<br />

dress of these guilds and their equipment was a perfect protection and the wide brimmed hats of the carpenters<br />

and bricklayers gave a basic protection again the flying sparks and small ember particles during<br />

the fires that occurred at that time.<br />

When a military battle was won over Denmark in 1866 and France in 1870/71, a nationalistic fever<br />

broke out and the Fire Brigade wanted to have a uniformed military appearance. On the instigation of<br />

Conrad Magirus from Ulm, brass helms were introduced in the briga<strong>des</strong> in South Germany and therewith<br />

also in Tuttlingen.<br />

With the invention of alarm system of the alert groups by Messrs. Siemens and Halske the basic assignment<br />

rules for fire alarms had to be adjusted accordingly. The members of the fire brigade who got the<br />

bulletin had to be efficient, diligent and quick to get to the assignment location. A cumbersome brass<br />

helm was very awkward was a great hindrance for their work. For this reason the comra<strong>des</strong> with given<br />

a perfectly, modern, well-fitted Berlin Fire Cap.<br />

The Tuttlingen Town Firebrigade bought 90 such helms for their alarm personal. The rest of the fire<br />

brigade were reserve firemen and had to be given the “Württemberg” leather helm. The stipulations for<br />

the Union of State Fire Briga<strong>des</strong> forbade the use of brass helms during fire fighting in the Kingdom of<br />

Württemberg.<br />

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