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Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

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grund der tristen wirtschaftlichen Verhältnisse vorerst<br />

nicht zu <strong>den</strong>ken. Und so schützten sich die Helfer mit<br />

Helmen und Ausrüstungsgegenstän<strong>den</strong>, die noch in <strong>den</strong><br />

Rüsthäusern vorhan<strong>den</strong> waren, falls sie nicht von <strong>den</strong><br />

Besatzungstruppen requiriert bzw. zerstört wor<strong>den</strong> waren:<br />

Leder- und Blechhelme, die teilweise noch aus der<br />

Monarchie bzw. der 1. Republik stammten, aber auch<br />

solche aus der Zeit <strong>des</strong> Dritten Reiches, von Wehrmacht,<br />

Feuerwehr, Polizei, Luftschutz. Die Helme wur<strong>den</strong> individuell<br />

nach Verwendungszweck umgerüstet, mit Kamm<br />

oder Spinne versehen, überstrichen oder einfach so belassen,<br />

wie sie gerade vorgefun<strong>den</strong> wur<strong>den</strong> - natürlich wur<strong>den</strong><br />

NS-Symbole entfernt, da man die Loslösung von jenem<br />

Regime klar demonstrieren wollte (Abb. 25). In erster<br />

Abb. 25<br />

Linie wurde aber der Spinnenhelm „Wiener Form“ bevorzugt,<br />

der im Laufe der Zeit <strong>den</strong> Anforderungen entsprechend<br />

verbessert wurde.<br />

Der Feuerwehrausstatter Hans Dürbeck & Sohn OHG aus Wien warb 1949 in seiner handgeschriebenen<br />

Preisliste (22): „Dürbeck-Kappen sind bekannt – von Bregenz bis ins Burgenland!“ Der Spinnenhelm<br />

wurde darin „laut Vorschrift“ angeboten. Demnach war der Helm aus Aluminium, mit bestem Lederfutter<br />

und Lederpolsterung, das Helmabzeichen aus Email in <strong>den</strong> Lan<strong>des</strong>farben und mit Ortsnamen versehen.<br />

Dass im Burgenland tatsächlich solche Helmschilde verwendet wur<strong>den</strong>, muss in Frage gestellt wer<strong>den</strong>,<br />

da mir nur solche mit dem Burgenland-Wappen und ohne Ort bekannt sind.<br />

Zur Unterscheidung der Funktionen war er<br />

blank mit Eichenlaubkranz um <strong>den</strong> Helmschild für Offiziersdienstgrade,<br />

matt mit blank polierter Spinne und Eichenlaubkranz für Chargen und<br />

matt mit blank polierter Spinne für Mannschaften.<br />

Der Zusatz „Umarbeitungen von alten Stahlhelmen wer<strong>den</strong> bestens durchgeführt !“ bestätigt die oben<br />

getätigte Aussage.<br />

Dieser Helm steht somit seit <strong>den</strong> dreißiger Jahren bis heute mit verschie<strong>den</strong>en Abänderungen bei <strong>den</strong><br />

burgenländischen Feuerwehren in Verwendung. So gab es z. B. einen Helm für Maschinisten mit gekürztem<br />

Sonnenschirm und zusätzlichen Belüftungen bei <strong>den</strong> Rippen. Zur Unterscheidung wur<strong>den</strong> teilweise<br />

gelbe Klebestreifen für Offiziere, weiße für Chargen und rote für Mannschaften am Übergang von<br />

Helmkalotte zum Schirm angebracht.<br />

1996 wur<strong>den</strong> vom Lan<strong>des</strong>feuerwehrkommando<br />

Burgenland die <strong>den</strong><br />

Anforderungen der heutigen Zeit für<br />

Einsätze technischer Natur sowie mit<br />

schwerem Atemschutz entsprechen<strong>den</strong><br />

Kunststoffhelme zum Ankauf freigegeben<br />

(23): Helm „Heros“ der Fa. Rosenbauer<br />

(Abb. 26) und der im Burgenland produzierte<br />

Dräger-Helm (Abb. 27), beide in folgender<br />

Ausführung:<br />

Abb. 26<br />

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