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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 3: Exper<strong>im</strong>entelle Untersuchungen mit Cannabis ...<br />

Tonerkennungsschwellwerte lagen bei 2 kHz um –15 dB, bei 4 kHz um –50 dB und<br />

bei 8kHz um –55 dB. Es ergaben sich erstaunliche Verbesserungen.<br />

Vorher Nachher Unterschied<br />

Rechtes Ohr 38% 72% + 34%<br />

Linkes Ohr 22% 80% + 58%<br />

Tabelle 9 Worterkennung bei 10 dB SL (Hörgeschädigte Versuchsperson)<br />

Vorher Nachher Unterschied<br />

Rechtes Ohr 18% 72% + 54%<br />

Linkes Ohr 12% 50% + 38%<br />

Tabelle 10 Worterkennung bei 40dB SL Noise mit Signalrauschabstand von -12 dB<br />

(Hörgeschädigte Versuchsperson)<br />

Wie aus den Untersuchungen zur Worterkennung mit dem W-22-Test hervorgeht,<br />

verbesserte Marihuana die Worterkennung bei 11 Versuchspersonen, darunter zwei<br />

hörgeschädigte Personen. Thaler diskutiert in seiner Studie Möglichkeiten einer<br />

medikamentösen Anwendung bei Schwerhörigen und verlangt nach weiteren<br />

Untersuchungen.<br />

3.4.2.3.2 Zum Setting der Untersuchung<br />

Die Beachtung von Set und Setting (Personen konsumierten <strong>im</strong> privaten Raum) und<br />

die Möglichkeit, dabei eine selbstgewählte Dosis für den High-Zustand konsumieren<br />

zu dürfen, hat dieses Ergebnis möglicherweise begünstigt. Ein solches<br />

Untersuchungssetting fand sich nicht in anderen Studien. Zudem wurden <strong>im</strong> ersten<br />

Untersuchungs<strong>durch</strong>lauf die Wörter der W-22-Liste ‚live‘ gesprochen, was eine<br />

situative Kontingenz der Sprachwahrnehmung begünstigt wie auch die Lautstärke<br />

nicht einheitlich sein läßt. Vermutlich um diese Einflußfaktoren auszuschließen,<br />

wurden in der Follow-up-Studie die Worte vom Band eingespielt. Aber auch hier<br />

verbesserte sich die Worterkennung. Von einem nivellierenden methodischen<br />

Standpunkt beurteilt, fehlte dieser Studie eine Doppelblindstruktur, es wurden keine<br />

Placebo-Tests <strong>durch</strong>geführt, und zudem war die Dosis nicht standardisiert, wie auch<br />

(Liedgren et al., 1976) kritisierte. So ist diese Untersuchung methodisch nur bedingt<br />

mit anderen Studien zu vergleichen.<br />

Deanne Fitzpatrick verglich 1980 Alkohol und Marihuana in ihren Wirkungen auf<br />

die auditive Wahrnehmung und verwendete die Untersuchungsergebnisse der Studie<br />

von 1973 als Vergleichsgröße (Fitzpatrick & Eviatar, 1980). Insgesamt war die<br />

Worterkennung nach Alkoholkonsum geringer.<br />

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