04.09.2013 Aufrufe

Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kapitel 5: Das EEG<br />

EEG-Anomalien sichern zu können (EEG-Gesellschaft, 1985; Neundörfer,<br />

1995).<br />

Quantitativ: Genauer, aber zeitaufwendiger sind quantitative Verfahren, welche<br />

statistisch gestützte Aussagen über die relative Frequenzmenge, den<br />

prozentualen Anteil, die Signalstärke und die Hauptfrequenz eines<br />

Frequenzbandes erlauben. So lassen sich subtilere EEG-Veränderungen und<br />

Tendenzen belegen. Psychologische Versuchsanordnungen führen zumeist zu<br />

Frequenzverschiebungen, welche erst <strong>durch</strong> elektronische Filter und eine<br />

computergestützte Analyse deutlicher erkennbar werden. Seit neuerem<br />

werden zur Berechnung des EEGs und seiner Wellenmuster auch<br />

mathemathische Verfahren aus der Chaosforschung angewandt, um die<br />

scheinbar stochastische Qualität auf ihre nonlineare Dynamik zu untersuchen<br />

(Pritchard, Krieble & Duke, 1996; Rockstroh et al., 1997).<br />

Topographisch: In einer topographischen Darstellung be<strong>im</strong> EEG-Brainmapping<br />

lassen sich zu den quantitativen Auswertungsparametern und dem Zeitverlauf<br />

auch noch deren räumlich-lokale Verteilung und Korrelation zu<br />

Gehirnregionen erstellen. Es können ‚Shifts‘, d.h. Lateralisierungen in der<br />

topographischen Verteilung der Aktivität beobachtet werden (Schwendtner-<br />

Berlin et al., 1995). Hierbei werden mathematische Interpolierungsverfahren<br />

verwandt, um die räumliche Auflösung zwischen den Positionen der EEG-<br />

Elektroden zu errechnen. Die erzielten numerischen Werte (vgl. 5.3.2 oben)<br />

werden Farbwerten einer definierten Skala zugeordnet und Farbcodierungen<br />

repräsentieren die Max<strong>im</strong>a oder Min<strong>im</strong>a der errechneten quantitativen EEG-<br />

Werte (Duffy, 1986). “Es ist davon auszugehen, daß auch <strong>im</strong><br />

psychophysischen Labor die Darstellungsweise des räumlichen EEG <strong>im</strong><br />

Brain-Mapping-Verfahren weite Verbreitung finden wird” (Schandry, 1998).<br />

Auf die Darstellung dieses Auswertungsverfahrens wird <strong>im</strong> Exper<strong>im</strong>ent (vgl.<br />

9.2.4 unten) nochmals zurückzukommen sein.<br />

Kohärenzanalyse: Während bei der topographischen Auswertung des Brainmapping<br />

pr<strong>im</strong>är die Amplitude des jeweiligen Frequenzbandes und ihre Verteilung und<br />

Ausprägung über dem Cortex analysiert und korreliert wird, untersucht eine<br />

Kohärenzanalyse die Ähnlichkeit der EEG-Wellen von Elektroden und sieht<br />

dies als ein Maß der Konnektivität der unter den jeweiligen Elektroden<br />

liegenden Gehirnareale. So werden in der Kohärenzanalyse Beziehungsmuster<br />

zwischen Elektrodenpaaren <strong>im</strong> Vergleich zum Ruhe-EEG ausgewertet und die<br />

EEG-Veränderungen mit der entsprechenden Tätigkeit korreliert. Ähnliche,<br />

synchronisierte Wellenmuster an verschiedenen Orten des Cortex gelten als<br />

kohärente Muster, und diese sollten nach Petsche eher mentale Prozesse<br />

analysierbar machen als Amplitudenverteilungen. Die Kohärenzen werden als<br />

ein Ausdruck der Synchronisation oder De-Synchronisation von<br />

ereignisbezogenen Neuronennetzwerkaktivitäten verstanden (Petsche,<br />

Kaplan, vonStein & Filz, 1997).<br />

5.3.6 Technische Aspekte der EEG-Ableitung<br />

5.3.6.1 Positionen der EEG-Elektroden über dem Cortex<br />

Nach der 10/20-Konvention der internationalen Föderation sollten alle EEG-<br />

Elektroden aus Gründen besserer Vergleichbarkeit an definierten Orten angebracht<br />

sein (Jasper, 1958). Das 10/20-System repräsentiert 10- und 20-prozentige<br />

Verteilungen der Elektroden <strong>im</strong> Verhältnis zu vier Endpunkten (vgl. Abbildung 12).<br />

129

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!