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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 8: EEG und Musikverarbeitung <strong>im</strong> Gehirn<br />

innerhalb vigilanzbezogener Untersuchungsdesigns ein, da persönliche emotionale<br />

Reaktionen auf Musik den Aufmerksamkeitsfokus beeinflussen (Bruggenwerth,<br />

Gutjahr, Kulka & Machleidt, 1994; Field et al., 1998; Gutjahr et al., 1994; Iwaki,<br />

Hayashi & Hori, 1997). Musikwissenschaftlich geprägte Fragestellungen<br />

kennzeichnen sich <strong>durch</strong> eine differenzierte Angabe der verwendeten Musik und<br />

ihrer Parameter (Tempo, Zeit, etc.) als auch in dem Wunsch, Musik- und<br />

musikerspezifische Unterschiede in den cerebralen Verarbeitungsformen<br />

herauszuarbeiten (Petsche, 1993) (Altenmüller & Beisteiner, 1996; Altenmüller,<br />

Gruhn, Parlitz & Kahrs, 1997; Auzou et al., 1995).<br />

8.2.1 Vigilanzbezogene Untersuchungen<br />

Mitkov untersuchte die Wirkungen von Discomusik und Mozarts Kleiner<br />

Nachtmusik auf zwei unterschiedliche Altersklassen von jeweils 30 Personen. Das<br />

Durchschnittsalter der jüngeren Personen betrug 24,7 Jahre, und das<br />

Durchschnittsalter der älteren lag bei 42,8 Jahren. In der Auswertung des EEGs<br />

zeigten sich bei der Discomusik in beiden Gruppen die meisten EEG-Veränderungen.<br />

Am deutlichsten ließen sich hier Verlangsamungen des Spontan-EEG feststellen,<br />

noch stärker ausgeprägt bei der Gruppe der älteren Personen (Mitkov et al., 1981).<br />

Man könnte auch daraus schließen, daß diese Musik sie müde machte, die<br />

Synchronisierung eine veränderte Aufmerksamkeitsstruktur mit Hinwendung auf<br />

innere Vorgänge markierte, oder daß diese Gruppe einfach ‚abschaltete‘.<br />

Bruya wollte in ihrer Untersuchung herausfinden, ob sich <strong>durch</strong> die Qualität von<br />

unterschiedlichen Musikstücken eine Veränderung der EEG-Wellen erzielen läßt<br />

bzw. sich ein α-EEG als Korrelat einer streßreduzierenden Entspannung hervorrufen<br />

läßt. Das α-EEG, d.h. ein Spontan-EEG, welches einen dominanten relativen α-%-<br />

Anteil aufweist, wird <strong>im</strong> Zusammenhang mit Biofeedback-Untersuchungen als ein<br />

Korrelat eines entspannten Wachzustandes diskutiert, in welchem die Person sich<br />

nicht in besonderem mentalen oder emotionalen Stress oder Anstrengung befindet<br />

(Bruya & Severtsen, 1984). Es wurde sogenannte ‚New Age Musik” von Steve<br />

Halpern, welche als “Entspannungsmusik” angeboten wurde, mit einem Stück von<br />

Chopin verglichen. Die Abfolge der Musikstücke wurde in der Reihenfolge variiert,<br />

so daß zuerst die Musik eines Komponisten von einer Gruppe mit geschlossenen und<br />

geöffneten Augen gehört wurde und dann erst die Musik des anderen Komponisten.<br />

Die Versuchspersonen saßen in einem bequemen Sessel und schauten auf eine weiße<br />

Wand, während hinter ihnen der Exper<strong>im</strong>entator an dem EEG-Gerät saß. Die<br />

laufenden Wellen wurden visuell ausgewertet. Dieses Exper<strong>im</strong>ent fokussierte somit<br />

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