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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 6: EEG und Cannabis<br />

6.2.5.2 Aktivationsmethoden und EEG-Veränderungen<br />

Wie aus der folgenden Tabelle hervorgeht, veränderte sich je nach<br />

Aktivationsmethode die dominante Wellentätigkeit <strong>im</strong> Pre/Post-THC-EEG<br />

(Zahlen repräsentieren Versuchspersonen):<br />

Tabelle 16: Pre/Post-THC-EEG-Veränderungen der Hauptfreqenzbereiche (N=25<br />

Versuchspersonen) nach (Hess 1973, 18/9)<br />

Dominante<br />

Wellentätigkeit <strong>im</strong><br />

Pre/Post-THC-EEG<br />

Ruhe Musik Hyperventilation Fl<strong>im</strong>merlicht<br />

α Pre/Post pre 17/post 22 16 / 21 18 / 23 14 / 19<br />

β Pre/Post 2 / 0 3 / 0 2 / 0 4 / 1<br />

θ Pre/Post 0 / 0 3 / 0 1 / 0 2 / 2<br />

Dysrhythmische<br />

Tätigkeit<br />

6 / 3 3 / 4 4 / 2 5 / 2<br />

Legende: Zahlen stehen für Versuchspersonen;<br />

Im Pre-THC-EEG mit geschlossenen Augen dominierte der α-Rhythmus und zeigte<br />

sich erwartungsgemäß in den okzipitalen Regionen. Im Post-THC-EEG hingegen<br />

zeigte sich ein Anstieg der absoluten (Amplitude) und relativen α-Power über den<br />

frontalen und temporalen Regionen. Das EEG synchronisierte sich stärker als in der<br />

Pre-THC-Kondition, der α-Rhythmus wurde regelmäßiger und verlangsamte die<br />

Geschwindigkeit um 1-3 Hz.<br />

Während des Musikhörens wurde <strong>im</strong> Post-THC-EEG eine leichte Zunahme der<br />

EEG-Dysrythmien erkennbar, während der Anteil der β- und θ-Aktivität deutlich<br />

abnahm. Die EEG-Gestalten änderten sich parallel, je nach subjektiv angenehm<br />

oder unangenehm empfundener Musik. Das Musikempfinden wurde von 80% der<br />

Versuchspersonen als ”deutlich gesteigert” (Hess, 1973: 36) beschrieben.<br />

6.2.5.3 Diskussion der Arbeit<br />

In seiner Zusammenfassung resümiert Hess signifikante frontale und parietale<br />

Zunahmen der α-Aktivitäten. Die Zunahme frontaler α-Aktivität diskutiert Hess in<br />

einem neueren Artikel <strong>im</strong> Zusammenhang mit dort gefundenen Ansammlungen des<br />

Cannabinoidrezeptors (vgl. Hess, 1995a:34).<br />

Koukkou brachte Erfahrungskategorien und EEG-Veränderungen in einen<br />

Zusammenhang, und Lukas identifizierte euphorische Empfindungen per Joystick.<br />

Die Kreation eines praxisnahen Settings, die Beobachtung des Vigilanzverlaufes <strong>im</strong><br />

EEG und die EEG-Korrelation zu den von Hess identifizierten sechs Wirkphasen<br />

von Cannabis sind jedoch in keiner anderen Arbeit so deutlich beschrieben worden.<br />

Waren bei den meisten oben dargestellten Untersuchungen lediglich die generellen<br />

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