04.09.2013 Aufrufe

Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kurzüberblick<br />

Kapitel 9: Begleitende Untersuchung<br />

• Deutlicher Anstieg von Amplitude und %-Anteil des θ-Bandes<br />

• nach anterior links parietal verlagerter α-Fokus<br />

• Anstieg der α-Amplitude um 2 µV und der β1-Amplituden bei Musik<br />

9.3.1.2.1.1 Diskussion der Pre-THC-EEG-Gestalt, δ-Peaks und<br />

Kontemplation<br />

Insgesamt präsentiert sich das Hören der Musik bei geschlossenen Augen in einer<br />

Desynchronisierung von rechts frontal nach okzipital links.<br />

Bei der Betrachtung der Standardabweichung ließen sich auf dem δ-Band höhere<br />

Abweichungen von bis zu 13 µV beobachten. Bei der Artefaktkontrolle fielen fünf<br />

hochamplitudige Bilder (ca. 105µV) auf, welche aber sowohl vom Videoprotokoll<br />

als auch von der topographischen Gestalt nicht als Bewegungs-, oder EOG-<br />

Artefakte zu dechiffrieren waren und innerhalb des gewählten Konfidenzbereiches<br />

von 105µV lagen. Zudem können δ-Amplituden <strong>durch</strong>aus solche Werte erreichen.<br />

Deshalb wurden diese als eine mögliche Reaktion auf die Musik interpretiert. Doch<br />

führen diese Maps offensichtlich in der Mittelung der Bilder zu diesen erhöhten<br />

Abweichungen und der globalen Aktivierung des δ-Bandes.<br />

Die starke Aktivität auf dem θ-Band läßt sich in Korrelation zu dem mehr<br />

kontemplativen, getragenen Charakter des ersten Musikstückes in der Reihe sehen.<br />

Der meditative Charakter des Musikstückes initiiert möglicherweise <strong>im</strong><br />

Zusammenhang mit dem entspannten Sitzen <strong>im</strong> Sessel mit geschlossenen Augen<br />

insgesamt eine trophotrope Umschaltung der Körpersysteme auf Entspannung und<br />

Beruhigung (David et al., 1983), was hier vielleicht sogar auch zu den<br />

Verstärkungen <strong>im</strong> δ-Band führte. Vielleicht sehen wir aber hier kurze schlafähnliche<br />

Anteile eines Kontemplationsvorganges, wobei die tieffrequenten EEG-Wellen - <strong>im</strong><br />

Sinne Jovanovs - eine höhere Integrationsebene der Informationsbindung<br />

repräsentieren (Jovanov, 1999).<br />

Walker berichtete von Verstärkungen der δ-Aktivität in der Okzipitalregion be<strong>im</strong><br />

Hören von Rockmusik (Walker, 1977), doch läßt sich dieses Musikstück nicht als<br />

Rockmusik bezeichnen, und die δ-Peaks finden sich in der Frontalregion.<br />

Die nach parietal-okzipital stärkeren, tieferen α-Frequenzen von 8+10 Hz lassen<br />

eine entspannte Fokussierung der Aufmerksamkeit auf die Musik erkennen (Krause<br />

et al., 1999) (vgl. 8.2 oben). Im Vergleich zum Pre-THC-Ruhe-EEG sind die α-<br />

Amplituden be<strong>im</strong> Musikhören in parietalen Regionen angestiegen. Die nach<br />

252

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!