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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 2: Sozialpharmakologische Perspektiven von Cannabis und Musik ...<br />

eigene Leistung<br />

SH<br />

mehr MM Begriffe<br />

Meisterst<strong>im</strong>mung<br />

MM<br />

Glücksgefühl und<br />

Selbstsicherheit<br />

MM<br />

Neue Begriffe für<br />

neue Erfahrungen<br />

Identität<br />

‚Making it‘<br />

CUR<br />

Hot – eine<br />

gesteigerte Hitze<br />

des Ausdrucks BE<br />

St<strong>im</strong>mung Sprache Interpersonelle<br />

Kontakte<br />

Intramusikalische<br />

Kontakte<br />

Legende : ALD (Aldrich 1944); ARM (Louis Armstrong); BEC (Becker 1966/1973); BEH (H.J.<br />

Behrendt 1974); CUR (Curry 1968); HER (Herer 1993) MM (Mezzrow 1946); WIN (Winick<br />

1961) SH (Shapiro 1988) In der Tabelle sind die Kernpunkte der Aussagen von Musikern<br />

zusammengefaßt. Die Zeilen bilden hier keinen direkten Zusammenhang, und die Spalten<br />

sollen <strong>im</strong> Sinne einer Liste gelesen werden.<br />

Viele positive Äußerungen von Jazzmusikern über Cannabis bezogen sich auf die<br />

Improvisation, auf die euphorische St<strong>im</strong>mung und auf die intensivierte emotionale<br />

Qualität des musikalischen Ausdruckes.<br />

Die Cannabiswirkungen auf die <strong>Musikwahrnehmung</strong> lassen sich als eine<br />

Hyperfokussierung der Aufmerksamkeit auf musikalische Prozesse verstehen,<br />

welche dem Musiker insbesondere die Zeitstruktur der Musik zugänglicher werden<br />

ließ. Cannabis hat Auswirkungen auf die subjektive Wahrnehmung des musikalischen<br />

Zeitraumes, welcher unter Einfluß der Wirkungen als gedehnt erfahren wird. Musik<br />

als Zeitgestalt wurde als spontan plastizierbar erfahren, und die Cannabiswirkungen<br />

ließen einen temporär intensivierten Zugang zu dem Zwischenräumen und<br />

Verhältnismäßigkeiten der Töne und Rhythmen zu. Dies wirkte sich in den<br />

Konzerten und Clubsets (Konzerte mit Pausen) positiv auf die<br />

Improvisationsprozesse aus, unterstützte die Musiker bei ihrem Bestreben, eine<br />

Steigerung der Intensität ihrer Performance und temporäre Höhepunkte von<br />

Ausdruck und Virtuosität zu erreichen, um so das Publikum mitreißen zu können<br />

(‚making it‘), und führte zu Momenten, in denen die Musiker auf ihrem Instrument<br />

‚zu sprechen begannen‘.<br />

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