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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 9: Begleitende Untersuchung<br />

Auf dem α-Band läßt sich parietal links, <strong>im</strong> Vergleich zum Hören ohne Cannabis,<br />

ein leichter Anstieg von ca. 2-4 µV der Amplitudenaktivität erkennen. Der Anstieg<br />

läßt sich <strong>im</strong> Hirnstrombild entlang der parietal-okzipitalen Furche von P3 nach<br />

PO1 nachvollziehen.<br />

Kurzüberblick<br />

• Das Aktivitätsmuster ist gleich geblieben, Abbildung einer EEG-Korrelation der<br />

Hörstrategie der Person<br />

• Empirisch bekannte Amplitudenabschwächung besteht über alle<br />

•<br />

Frequenzbereiche<br />

Desynchronisierung der Hauptfrequenzaktivität zugunsten von α über dem<br />

gesamten Cortex, aufsteigende α-Frequenzen <strong>im</strong> Spektrum<br />

• Ein Anstieg der α-Aktivität in der P3-Region <strong>im</strong> Vergleich zum Hören ohne<br />

Cannabis, starker Anstieg der α-Amplituden <strong>im</strong> Vergleich zur Ruhe mit<br />

Cannabis; es bestehen stärkere<br />

akustischen Zentren<br />

Interaktionen zwischen optischen und<br />

9.3.1.2.3.1 Diskussion des parietalen α-Anstieges – reverse Alpha?<br />

- höchster α-Peak bei Musikhören mit Cannabis<br />

Im Ruhe-EEG mit Cannabis (vgl. Abbildung 30) zeigte sich eine Abschwächung der<br />

α-Amplituden auf 10-12 µV. Im Pre-THC-Musik-EEG sehen wir einen parietalen<br />

α-Anstieg auf 20µV. Be<strong>im</strong> Hören von Musik unter Cannabiseinfluß hingegen steigt<br />

die Amplitudenaktivität auf dem α-Band auf bis zu 24 µV an, ohne dabei die<br />

topographische EEG-Gestalt zu verändern. Auch die Hörstrategie der Person<br />

scheint sich demnach bei diesem Musikstück topographisch in ähnlicher Gestalt wie<br />

die Grundgestalt des Ruhe-EEGs abzubilden. Doch sowohl be<strong>im</strong> Hören mit Cannabis<br />

als auch be<strong>im</strong> Hören ohne sind die schon <strong>im</strong> Ruhe-EEG (Abbildung 29) erkennbare,<br />

individuelle Grundstruktur eines links-parietalen α-Fokus und ein gravitätischer<br />

Rechtsshift der frontalen langsameren δ- und θ-Frequenzen zu beobachten. Der<br />

Anstieg und die parietale Ausbreitung der α-Amplituden scheint demnach auf das<br />

Hören von Musik unter Cannabiseinfluß zurückzuführen zu sein. Die Frage, ob sich<br />

das individuelle Grundmuster der topographischen Aktivierung hält oder<br />

musikspezifisch verändert, sollte in den folgenden Messungen weiter beobachtet<br />

werden.<br />

- umgekehrte Proportionalität – ‚reverse Alpha‘ <strong>im</strong> High-Zustand?<br />

Die Abschwächung der EEG-Aktivität ist aus EEG-Untersuchungen mit Cannabis<br />

bekannt (Hanley et al., 1976; Struve & Straumanis, 1990) (vgl. 6.1.3 oben). Die<br />

Versuchsperson berichtete aber von einer intensiveren Wahrnehmung des<br />

Musikstückes als vorher und einem fast an den Zustand eines ‚High-Seins‘<br />

grenzenden Bewußtseinszustand. Dazu kam ein intensives<br />

Körperschwereempfinden, das Gefühl, wie ein Stein, eben „stoned“ zu sein (vgl.<br />

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