04.09.2013 Aufrufe

Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 9: Begleitende Untersuchung<br />

Versuchspersonen. Insbesondere das Muster von Versuchsperson 3 scheint deutlich<br />

hin<strong>durch</strong>.<br />

9.3.4.3.1 Interpretation der central-frontalen θ-Aktivität<br />

Die Zentrierung der gesamten Aktivität über dem centralen Vertex mit einer<br />

Ausbreitung auf den tiefen Frequenzen nach frontal und präfrontal erinnert an die<br />

schon von David beschriebenen Ergebnisse, welcher die Hörwahrnehmung mit<br />

einem DC-EEG untersuchte und die über dem Vertex lokalisierbaren<br />

Summenpotentiale als eine Fernwirkung auditorischer Aktivität der nach innen<br />

gestülpten pr<strong>im</strong>ären Hörrinde erklärte (David et al., 1969) (vgl. 8.1.2 oben). Wie<br />

wir auch hier erkennen können, verflacht die Aktivität zur Frontalregion und fällt<br />

rapide zum Okzipitallappen ab. Interessant ist auch die Abschwächung der Aktivität<br />

in beiden Temporalregionen, was für die Übertragung dieser Ergebnisse aus dem DC-<br />

EEG auf die Aktivitäten auf dem θ-Band sprechen könnte. Doch nicht nur das θ-<br />

Band zeigt central-parietal ein Amplitudenmax<strong>im</strong>um, auch die anderen<br />

Frequenzbänder scheinen sich in der Mittelung auf diese Region zu ‚einigen‘<br />

Wie schon bei der ersten Versuchsperson dargestellt (vgl. 9.3.1.2 oben), aktivierte<br />

das Musikhören verstärkt frontale und präfrontale Regionen. Auch aus anderen<br />

Studien ist eine verstärkte Aktivierung der frontalen und präfrontalen Regionen<br />

<strong>durch</strong> Musik bekannt. So waren bei der Differenzierung von Rhythmusmustern<br />

verstärkte δ- und θ-Aktivitäten in der Frontalregion beobachtet worden (Petsche,<br />

1993), auch von stärkeren Aktivierungen der Frontalregionen be<strong>im</strong> Hören von<br />

Melodie und Rhythmus wurde berichtet (Altenmüller & Beisteiner, 1996). Zwei der<br />

hier gehörten Rockmusikstücke hatten einen treibenden Rhythmus, eines hatte<br />

einen eher getragenen Charakter. Ob sich die verstärkten prä-/ frontal δ-<br />

Aktivitäten auf Differenzierungsleistungen bei der Aufmerksamkeit auf innere<br />

Prozesse (Harmony et al., 1996) oder auf eine verstärkte Bindung der<br />

informationsverarbeitenden Zellverbände <strong>durch</strong> verstärkte Synchronisierung<br />

zurückführen lassen (Jovanov, 1999), wären mögliche Diskussionsfragen. Doch<br />

bevor hier bezüglich des δ-Bandes weitere Schlüsse gezogen werden, müßte in<br />

weiteren Untersuchungen mit einer größeren Personenzahl und editierbaren EEG-<br />

Spuren die Frontalregion auf diese EEG-Reaktion weiter beobachtet werden. Bei<br />

allen natürlichen Streuungen und Summierungen, welche die Ursache der prä-<br />

/frontal hohen δ-Amplituden sein können, muß jedoch mit in Betracht gezogen<br />

werden, daß sich hier trotz aller Sorgfalt bei den eingeschränkten Möglichkeiten der<br />

Artefaktkontrolle Augenbewegungen abbilden können (vgl. 9.2.4.5 oben).<br />

327

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!