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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 5: Das EEG<br />

<strong>durch</strong> nieder-amplitudige Beta-Wellen 2 aus, oder Benzodiazepine verursachen<br />

mittelamplitudige Beta-Wellenaktivität über dem bilateralen frontal-centralen<br />

Cortex. Da psychoaktive Substanzen jedoch oftmals eher subtile EEG-<br />

Veränderungen verursachen, lassen sich diese EEG-Veränderungen besser <strong>durch</strong><br />

quantitative, zumeist computergestützte Auswertungsverfahren erkennen. Es hat<br />

sich ein spezialisiertes Feld der Pharmakoelektroenzephalographie entwickelt, in<br />

dem die Wirkungen psychoaktiver Substanzen auf das ZNS - zumeist <strong>durch</strong> eine<br />

Spektralanalyse (vgl. 5.3.2 unten) - beschrieben und erforscht werden. Die<br />

typischen EEG-Veränderungen sollen der Klassifikation und Vorhersage möglicher<br />

ZNS-bedingter Verhaltensänderungen <strong>durch</strong> Korrelation zugänglich gemacht werden<br />

und die Bioverfügbarkeit der ZNS-wirksamen Substanzen einschätzbar werden<br />

(Struve & Straumanis, 1990: 371). In der Pharmakoenzephalographie ist die<br />

Beziehung zwischen psychotropen Medikamenten und ihren Auswirkungen auf die<br />

Arousalreaktionen <strong>durch</strong> typische EEG-Veränderungen von Interesse (vgl. 5.4.1.2<br />

unten).<br />

5.2.4 Klinisch-neurologische Diagnostik<br />

In der klinischen Diagnostik ist das EEG mittlerweile eine neurologische<br />

Standardmethodik (Jelkmann & Sinowatz, 1996: 472), mit deren Hilfe z.B.<br />

Epilepsie diagnostiziert, Enzephalopathien oder der Ausfall best<strong>im</strong>mter<br />

Gehirnstrukturen festgestellt werden können. Im sogenannten ‚Standard-EEG‘ wird<br />

hierzu visuell (vgl. 5.3.5 unten) eine begrenzte Elektrodenauswahl der EEG-Kurven<br />

ausgewertet.<br />

Mit dem Standard-EEG können gezielt und zeitökonomisch Faktoren eingegrenzt<br />

werden, welche eine Veränderung, oder gar Beschädigung neuronaler Funktionen,<br />

beispielsweise der synaptischen Transmission, bewirken und deren pathologische<br />

Modifizierungen sich <strong>im</strong> EEG <strong>durch</strong> Veränderungen in den resultierenden,<br />

elektrischen Feldern erkennen lassen. Dabei hinterlassen beispielsweise<br />

degenerative, entzündliche, infektiöse oder nichtinfektiöse Prozesse wie auch<br />

Dementia <strong>im</strong> EEG erkennbare Veränderungen. (vgl. Struve, 1984; Struve &<br />

Straumanis, 1990: 370).<br />

Hughes faßt in einer Überblicksarbeit die Nützlichkeit des EEGs für die<br />

psychiatrisch-klinische Praxis zusammen und zeigt eine Vielfalt von EEG-<br />

Signaturen spezifischer, pathologie-typischer EEG-Korrelationen (Hughes, 1995;<br />

2 Erklärung ab Kap. 5.4<br />

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