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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 6: EEG und Cannabis<br />

Struve hingegen fand in den Auswertungstabellen von Hanley noch weitere EEG-<br />

Veränderungen: Auf dem δ-Band und θ-Band zeigte sich eine Zunahme der<br />

Signalstärke über den meisten bipolaren Scalp-Ableitungen und eine Zunahme der δ-<br />

Kohärenz über posterioren Regionen. Auf dem α-Band wurde entgegen den<br />

Ergebnissen der meisten Studien eine Abnahme der Signalstärke deutlich (Struve &<br />

Straumanis, 1990: 381).<br />

6.1.3.2.1 Zusammenfassung der Ergebnisse quantitativer EEG-Studien<br />

In den von Struve analysierten Arbeiten von Bachman, Benowitz, Herning &<br />

Jones, 1979; Fernandes-Guardiola et al., 1976; Hanley et al., 1976; Hollister et al.,<br />

1970; Low, Klonoff & Marcus, 1973; Rodin et al., 1970; Roth, Galanter,<br />

Weingartner, Vaughan & Wyatt, 1973; Volavka et al., 1973; Volavka et al., 1971;<br />

Volavka et al., 1977 (vgl. Tabelle 28) zeigten sich folgende Tendenzen in den<br />

gemessenen EEG-Veränderungen:<br />

”vorwiegend ein Anstieg des relativen α-Prozentanteils, ein<br />

Absinken der dominanten α-Hauptfrequenz, eine Verminderung des<br />

relativen β-Prozentanteils, als auch möglicherweise eine<br />

Abschwächung des relativen θ-Prozentanteils” (Struve &<br />

Straumanis, 1990: 376).<br />

Zusammenfassend deutete die quantitative Auswertung und Ableitung der EEG-<br />

Frequenzen der posterioren EEG-Elektroden (zumeist die CZ- und O2-Elektroden)<br />

auf einen cannabisinduzierten Anstieg des relativen α-Prozentanteiles, wie auch auf<br />

ein Absinken der α-Hauptfrequenz und auf eine Abschwächung des relativen β-<br />

Prozentanteiles hin (Struve & Straumanis, 1990: 384). Dieses Ergebnis bezeichnete<br />

Fink in seinem Überblick über die quantitativen EEG-Studien als das<br />

”charakteristische EEG-Profil ... ein konsistentes Muster der akuten cerebralen<br />

Effekte von inhaliertem Cannabis” (Fink et al., 1976: 388/9). Ob sich dieses Muster<br />

jedoch über den gesamten Cortex verteilt als ‘das EEG-Profil’ hält, wo doch<br />

zumeist nur zwei Elektroden ausgewertet wurden, sei dahingestellt. So kann hier<br />

vielleicht eine topographische Darstellung weitere Aufschlüsse bringen. Die<br />

Veränderungen auf dem α-Band ähneln Ergebnissen von Entspannungs- und<br />

Meditationszuständen (vgl. 5.4.2.2 oben) und kennzeichnen die Umschaltung auf<br />

einen veränderten Wachbewußtseinszustand.<br />

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