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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 8: EEG und Musikverarbeitung <strong>im</strong> Gehirn<br />

(rechts) Verarbeitung bezogen auf sprachliche Prozesse nicht möglich ist.<br />

Emotional bezogene Laute und Funktionen sind hier <strong>durch</strong> den Erwerb der<br />

japanischen Muttersprache eine mehr linkshemisphärische Domäne (in Schuster,<br />

1984).<br />

Bei Vergleich von Sprache und Musik konnte in PET-Untersuchungen bei Musik<br />

eine Zunahme der Stoffwechselleistungen in der rechten Hemisphäre be<strong>im</strong><br />

Musikhören festgestellt werden (Phelps, Mazziotta & Huang, 1982). Für<br />

sprachliche Vorgänge schien die linke Hemisphäre, für musikalische<br />

Wahrnehmungsvorgänge und Emotionen die rechte Hemisphäre prädestiniert zu<br />

sein.<br />

Bever und Chiarello propagierten eine verstärkte Aktivierung der rechten<br />

Hemisphäre be<strong>im</strong> Musikhören von musik-naiven Hörern als holistische Hörweise.<br />

Sie begründeten dies <strong>im</strong> Vergleich zu einer linkslateralen Dominanz eines mehr<br />

analytisch geprägten Hörens von Musik bei Musikern oder musikalisch gebildeten<br />

Personen (in Petsche, Pockberger & Rappelsberger, 1987a: 75). Doch schon<br />

Gordon fiel auf, daß musikalisch ambitioniertere Personen die gleichen Akkorde<br />

während der Bearbeitung einer Aufgabe unterschiedlich in beiden Hemisphären<br />

verarbeiteten, die fortgeschrittenen Musiker zeigten zudem eine deutlich beidseitige<br />

Verarbeitung (in Petsche et al., 1987a: 76). Auf die Untersuchungen mit Musikern<br />

wird in Kapitel 8.2.4 unten nochmals eingegangen.<br />

8.1.2 Versuche mit kurzen akustischen St<strong>im</strong>uli<br />

Eine Untersuchungsmethode, welche das heuristische Konzept der cerebralen<br />

Dominanzen stützte, waren dichotische Hörexper<strong>im</strong>ente. Um bei der Annäherung<br />

an die hemisphärische Spezialisierung überschaubare Reiz-Reaktionsmuster<br />

untersuchen zu können, entstanden Versuchsdesigns, welche nur den Modus einer<br />

akustischen Information wie Worte, Musikfragmente oder kurze repetierende<br />

Sinustonsequenzen berücksichtigten. So ließ sich der Ort der modalen Verarbeitung<br />

einfacher begrenzen, und aus diesen Ergebnissen wurde dann auf eine<br />

lokalisatorische Tendenz i.S.e. cerebralen Dominanz geschlossen.<br />

8.1.2.1 Dichotische Hörexper<strong>im</strong>ente<br />

Bei weniger komplexen und kurzen St<strong>im</strong>ulieinheiten, bestehend aus<br />

konkurrirerenden Musikfragmenten und Worten, Tonfolgen oder Noisebursts - wie<br />

sie in den von K<strong>im</strong>ura entwickelten dichotischen Hörtests beiden Ohren gleichzeitig<br />

angeboten wurden -, schien die Sprachverarbeitung als in der linken Hemisphäre<br />

199

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