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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 5: Das EEG<br />

Leistungsfähigkeit von Individuen diskutiert (Jausovec, 1997b; Jausovec, 1998). Bei<br />

Begabten und ‚normalen‘ Versuchspersonen ließen sich Unterschiede in der<br />

Ausprägung der α-Amplituden feststellen. Intelligente Menschen hatten höhere α-<br />

Amplituden, da sie für die Aufgabe weniger mentale Energie benötigten,<br />

fokussiertere kognitive Strategien entwickelt hatten und das Gehirn demnach nicht<br />

so viel zu arbeiten hatte (Gerlic & Jausovec, 1999).<br />

5.4.2.2.2.2 - α-Frequenzbereiche und funktionale Zuordnung<br />

Der α-Rhythmus wird als ein Indikator für cerebrale Erregbarkeit und als<br />

Wahrnehmungsschwellenmodulator, ja als maßgebliche Regelinstanz (‚governing‘)<br />

der EEG-Aktivität diskutiert. Surwillo fand deutliche Hinweise darauf, daß<br />

Reaktionszeiten in Verbindung mit α-Frequenzen stehen. Langsamere Frequenzen<br />

entsprachen langsamerer Informationsverarbeitung. Reaktionszeiten auf St<strong>im</strong>uli<br />

scheinen jedoch in Abhängigkeit zur Phase der α-Oszillation zu stehen. Dies könnte<br />

die unterschiedliche Bewertung von Reizen in einer Versuchsreihe erklären. Die<br />

Wahrnehmungsschwellen für auditive Reize waren bei ansteigenden α-Phasen<br />

niedriger als bei abschwellenden (Empson, 1986: 32ff).<br />

Das α-Band und insbesondere seine tieffrequenten Anteile als auch die<br />

Lateralisierung der α-Aktivität (Brauchli, Michel & Zeier, 1995) haben in der<br />

Diskussion um veränderte Wachbewußtseinszustände eine wichtige Rolle bei der<br />

Kennzeichnung des jeweiligen Zustandes gespielt (Paskewitz, 1977; S<strong>im</strong>on, 1977).<br />

In Meditationszuständen wurden verstärkte α-Amplitudenwerte und eine<br />

Verlangsamung der α-Frequenzen bis in den θ-Bereich hinein gefunden. Die α-<br />

Oszillationen breiteten sich temporär von der Okzipitalregion bis hin zur<br />

Frontalregion aus. In einer Untersuchung wurde eine dem REM-Schlaf ähnliche,<br />

verstärkte Augenaktivität registriert, was in der Meditation einen Aktivierungslevel<br />

eines leichten Schlafzustandes zeigen könnte (Empson, 1986: 28ff).<br />

Kl<strong>im</strong>esch fand heraus, daß die höheren α-Frequenzen (10.3 – 12.3 Hz) den Abruf<br />

von semantischen Langzeitgedächtnisinhalten reflektieren. Er identifizierte dabei<br />

individuelle α-Frequenzen (IFA) für jede Person. Personen mit guten<br />

Gedächtnisleistungen in Tests hatten höhere α-Hauptfrequenzen als Personen mit<br />

schlechten. Der α-Rhythmus scheint determinierende Funktionen bei der<br />

Geschwindigkeit des Abrufens von Gedächtnisinhalten zu repräsentieren, und das<br />

obere α-Band scheint an der semantischen ‚Chiffrierung‘ der Gedächtnisinhalte<br />

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