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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 9: Begleitende Untersuchung<br />

scheinen selektive Aktivitäten während des Musikhörens hier eine variierende<br />

Fokussierung der Aufmerksamkeit abzubilden. Ob sich dies bei Cannabis über eine<br />

Verstärkung der Amplitude zeigt, somit eine Erleichterung der mentalen Tätigkeit<br />

darstellt (Jausovec, 1997b) und sich <strong>im</strong> Spektrum <strong>durch</strong> Desynchronisierung<br />

feststellen läßt, muß anhand des folgenden Musikstückes und bei weiteren Personen<br />

beobachtet werden. Vielleicht ist die Desynchronisierung nach dem Rauchen<br />

lediglich ein personenspezifisches Phänomen. Ob sich in der Amplitudenzunahme<br />

und der Ausweitung des α-Fokus ein elektrophysiologischer Hinweis auf die von<br />

Curry postulierte Hyperfokussierung der Wahrnehmung auf den akustischen Raum<br />

(vgl. 3.5 oben) andeutet, kann vorerst nur vermutet werden.<br />

9.3.1.3.3 Das Hören von Dogbowl <strong>im</strong> Vergleich zur Folgeuntersuchung<br />

Auch hier läßt sich auf dem α-Band <strong>im</strong> Post-THC-Musik-EEG wieder eine leichte<br />

Erhöhung der <strong>durch</strong>schnittlichen Amplitudenstärke um 2 µV feststellen. Auf dem δ-<br />

, θ- und dem β1-Band sind die Amplituden <strong>im</strong> Vergleich zum Pre-THC-Musik-EEG<br />

abgeschwächt, nur die parietal-okzipitale β2-Region verzeichnet einen geringen<br />

Anstieg der Aktivität. Auch in der Folgeuntersuchung weist das Spektralband des<br />

Post-THC-Dogbowl-Avg <strong>im</strong> Vergleich zum Pre-THC-Dogbowl-Avg eine generelle<br />

Desynchronisierung insbesondere in den Hinterhauptsregionen auf. Das Bild ähnelt<br />

in der topographischen Gestalt dem Spektralmuster der ersten Untersuchung (vgl.<br />

Abbildung 41), hat aber mehr okzipitale 18-Hz-Anteile als die erste Post-THC-<br />

Dogbowl-Untersuchung. Das topographische EEG läßt demnach eine<br />

intraindividuelle Konstanz in der Abbildung der individuellen EEG-Gestalt erwarten.<br />

Kurzüberblick<br />

• Anstieg parietaler α-Amplituden und -Anteile<br />

• Ähnliche topographische EEG-Gestalt wie in der ersten Untersuchung von VPN<br />

1<br />

• Verstärkte Desynchronisierung <strong>im</strong> Spektrum von frontal nach okzipital<br />

9.3.1.3.3.1 Interpretation fronto-temporaler und okzipitaler Änderungen<br />

<strong>im</strong> T-Test<br />

Was führt zu dieser auch in der Folgeuntersuchung wieder beobachteten<br />

Desynchronisierung auf dem Spektralband? Das Musikstück von King Cr<strong>im</strong>son ist<br />

ein Instrumental-Musikstück mit einem getragenen Rhythmus ohne Schlagzeug und<br />

Gesang. Das Musikstück von Dogbowl ist gekennzeichnet <strong>durch</strong> den Einsatz von<br />

Schlagzeug und Gesang. So ist es <strong>durch</strong>aus möglich, daß die Rhythmik und der<br />

Gesang nach dem Cannabiskonsum differenzierter wahrgenommen werden, was zu<br />

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