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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 6: EEG und Cannabis<br />

”allgemeine Verlangsamungen über alle Frequenzbereiche, mit<br />

einem Anstieg der langsamen θ-Frequenzen. Zu den angestiegenen<br />

θ-Wellen, abgesunkenen α- und β-Frequenzen wäre eine Zunahme<br />

der α-Amplitude zu verzeichnen, insbesondere wenn subjektive<br />

Veränderungen, wie Halluzinationen auftreten würden. Im Schlaf-<br />

EEG finden sich gehäufte Schlafstadien vom Typ 4 und<br />

verminderter REM-Schlaf als weitere Beispiele verstärkter<br />

langsamer Frequenzen und abgeschwächter schneller Frequenzen”<br />

(Hughes, 1995: 95/6; Hughes, 1996: 38) (Übersetzung J.F.).<br />

Hughes rekurriert dabei auf die Arbeiten von Fink, 1976; Karacan et al., 1976;<br />

Koukkou & Lehmann, 1976. Daß solche Versuche, Tendenzen oder<br />

allgemeingültige Signaturen cannabisinduzierter EEG-Veränderungen zu beschreiben,<br />

jedoch nicht ohne weiteres möglich sind, soll <strong>im</strong> Folgenden anhand<br />

methodologischer Überlegungen und <strong>durch</strong> Ergebnisse von<br />

dargestellt werden.<br />

anderen Studien<br />

6.1.1 Methodische Problemfelder der EEG-Studien<br />

Nach Durchsicht und Bearbeitung der Literatur, Betrachtung der verwendeten<br />

Methoden und Substanzen ist es m.E. nicht ohne weiteres möglich, ein homogenes<br />

und zusammenfassendes Bild über die bisherigen cannabisbezogenen EEG-<br />

Untersuchungen und ihre Ergebnisse zu gewinnen. Die heterogene Vielfalt der<br />

Untersuchungen <strong>im</strong> Sinne einer metaanalytischen Betrachtung der Ähnlichkeiten in<br />

den verwendeten Methoden und Ergebnissen darzustellen, wie Struve es in seinem<br />

Review versuchte (Struve & Straumanis, 1990), bringt hierfür zwar eine<br />

Überschaubar- und Vergleichbarkeit an der Oberfläche des Untersuchungsdesigns,<br />

läßt aber m.E. eine Tiefe der subjektiven Qualitäten vermissen und reduziert die<br />

untersuchten D<strong>im</strong>ensionen tendenziell auf numerisch codifizierbare Elemente.<br />

6.1.1.1 Set und Setting III<br />

Im Sinne eines größten gemeinsamen Nenners läßt sich wohl eine Aussage<br />

generieren, die augenscheinlich eine breite empirische Basis aufweist, aber gerade die<br />

Situativität der individuellen Wirkung psychoaktiver Substanzen außen vorbleiben<br />

läßt. Bezüglich einer Einheitlichkeit akuter und genereller cannabisinduzierter EEG-<br />

Veränderungen per se erscheint ein solcher gemeinsamer Nenner für den Kliniker<br />

natürlich pragmatisch sinnvoll, doch die Qualitäten der individuellen Erfahrungen,<br />

welche diese cannabisinduzierten EEG-Veränderungen hervorbringen, werden<br />

da<strong>durch</strong> nicht unbedingt greifbarer.<br />

So können zwar die elektromechanisch faßbaren EEG-Veränderungen in ihren<br />

Frequenzbereichen <strong>im</strong> Überblick dargestellt werden, jedoch bleibt dabei m.E. das<br />

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