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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 6: EEG und Cannabis<br />

Im Sinne einer entschiedenen Suche nach möglichen ernsthaften Schädigungen zeigt<br />

dieses systematische ‚Zudröhnen‘ der Versuchspersonen eher die relative<br />

Harmlosigkeit der Substanz; nach wie vor ist keine letale Dosis bekannt (Joy et al.,<br />

1999).<br />

6.2.1.3 Ergebnisse der Untersuchung – Dosis, Wirkung und Toleranzentwicklung<br />

Volavka fand in seiner quantitativen Auswertung 30 Minuten nach dem Rauchen<br />

einen Anstieg des relativen α-Prozentanteils und einen Abfall der relativen β-<br />

Menge. Weiterhin fiel die <strong>durch</strong>schnittliche α-Frequenz von 9.9 Hz auf 9.6 Hz ab.<br />

In der psychometrischen Einschätzung wurde <strong>durch</strong> eine multiple<br />

Regressionsanalyse <strong>im</strong> Vergleich zur Placebozigarette eine positive, signifikante<br />

Beziehung zu dem relativen α-Prozentanteil und dem ”High”-Gefühl gefunden, aber<br />

in den ersten 10 Minuten nach Inhalation eine negative Beziehung zu dem<br />

Absinken der α-Durchschnittsfrequenz festgestellt (Volavka et al., 1973:18/9).<br />

Ebenso korrelierten die Veränderungen des Herzschlages und das ”High”- Gefühl<br />

(Volavka et al., 1973; Volavka et al., 1972). Das cannabisinduzierte High-Gefühl<br />

zeigte sich über die gesamte Post-THC-Phase (Volavka et al., 1973: 15) 3 und wurde<br />

von den Versuchspersonen subjektiv bestätigt. Zum Pleasantness-Gefühl zeigte sich<br />

jedoch keine Verbindung mit den EEG-Werten, wohl aber mit einer Beschleunigung<br />

des Herzschlages bis zu 102 BPM. Alle darüber hinausgehenden BPM- Werte<br />

wurden als unangenehm empfunden (Volavka et al., 1973: 21/2). Welcher<br />

Zusammenhang zwischen der Pleasentness-Empfindung, dem EEG und der<br />

Versuchssituation bestand, kann nur vermutet werden.<br />

Volavka sieht in dieser Arbeit eine Bestätigung seiner vorherigen Studie über eine<br />

direkte Dosis-Wirkung-Beziehung, den verstärkten α-Rhythmus und den Grad des<br />

High-Gefühls (Volavka et al., 1972). Da die Verstärkung des α-Rhythmus auch aus<br />

Zen-, Meditations-, Hyperventilations- und Hypnoseuntersuchungen bekannt wäre,<br />

welche <strong>durch</strong> ein Üben/Erlernen der veränderten Wachbewußtseinszustände erreicht<br />

würde, folgert Volavka, daß es eine ganze Klasse von veränderten<br />

Wachbewußtseinszuständen gäbe, welche sich <strong>durch</strong> eine solche Verstärkung des α-<br />

Rhythmus’ auszeichnen.<br />

Daß eine solche direkte Dosis-Wirkungs-Beziehung jedoch nicht zwangsläufig<br />

besteht, sondern auch <strong>durch</strong> das Erlernen des cannabisinduzierten veränderten<br />

3 Auch hier läßt sich leider wieder aus der Formulierung darauf schließen, daß die<br />

Versuchspersonen alle Joints kurz hintereinander geraucht haben...<br />

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