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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 5: Das EEG<br />

5.4.1.1 Vigilanz, afferenter Transfer und Aktivierung<br />

Da sich die Wellenformen <strong>im</strong> Verlaufe des Tages und in der Nacht ändern, läßt sich<br />

das EEG in seiner Beziehung zu Vigilanz und Aktivierung des Organismus<br />

differenzieren und deuten. Vigilanz wird verstanden als eine psycho-physiologisch<br />

„meßbare Fähigkeit zur Daueraufmerksamkeit” (Bösel, 1981: 188) und als die<br />

”Fähigkeit eines Organismus‘ ..., auf Veränderungen in der Umwelt mit<br />

adäquatem Verhalten zu reagieren” (David, 1983: 91).<br />

Welche Beziehung zwischen den körperbedingten Zuständen der Wachheit<br />

(Vigilanz), zellularen Mechanismen der Informationsübertragung und dem<br />

Bewußtsein besteht, untersuchte Coenen. Die neuroanatomischen Substrate, welche<br />

Schlafen und Wachen kontrollieren, befinden sich <strong>im</strong> Gehirnstamm. Coenen<br />

untersuchte intrazellular die Feuerungsraten thalamo-kortikaler Neuronen (TCC)<br />

<strong>im</strong> Hirnstamm von Katzen und bildete vigilanzbedingte Korrelationen von<br />

Transferraten der afferenten sensorischen Signale zu den Arealen der Hirnrinde und<br />

den Zuständen zwischen Wachen und Schlafen. Auf die Vigilanz bezogen zeigten<br />

sich mit zunehmender Müdigkeit niedrigere Übertragungsraten sensorischafferenten<br />

Inputs zu den entsprechenden Kortexarealen (Coenen, 1998).<br />

5.4.1.1.1 REM<br />

Im Zustand der Ermüdung und abnehmender Wachheit (”Drowsiness”),<br />

gekennzeichnet <strong>durch</strong> α-Wellen und EEG-Spindeln <strong>im</strong> θ-Bereich, wird afferente<br />

Information gehemmt, die Transferrate sinkt, <strong>im</strong> REM-Schlaf – auch paradoxer<br />

Schlaf genannt - fluktuiert die Signal-Ratio jedoch, variiert sehr stark und läßt sich<br />

nicht exakt best<strong>im</strong>men.<br />

”Evidence exists that this type of sleep, associated with dreaming,<br />

with some kind of perception and consciousness, is involved in<br />

processing of internal information”(Coenen, 1998: 42).<br />

Durch nonlineare Methoden läßt sich eine Korrelation des EEGs zu den Schlaf-<br />

Wach-Zuständen errechnen. Die Korrelationswerte zwischen afferenten Signalen<br />

und Hirnrinde sanken mit abnehmender Wachheit, doch <strong>im</strong> REM-Schlaf variierten<br />

sie stark und erzielten hohe Korrelationswerte (6-10), welche zudem eine variable<br />

Bandbreite zwischen Schlafen und Wachen und somit einen dritten existentiellen<br />

Zustand zwischen Schlafen und Wachen repräsentieren, ”which can currently be<br />

regarded as a physiological form of altered consciousness” (Coenen, 1998: 50).<br />

In narkoleptischen Zuständen erscheint der REM-Schlaf <strong>im</strong> Wachzustand, hohe<br />

Aktivität findet sich sowohl bei sensorischer Information als auch der internen<br />

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