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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 6: EEG und Cannabis<br />

6.2.1 Das cannabisinduzierte<br />

Untersuchung?<br />

High <strong>im</strong> EEG - oder eine wirksame<br />

Ein frühes Beispiel dafür, cannabisinduzierte psychologische Erfahrungsebenen mit<br />

dem EEG zu korrelieren, zeigen die Arbeiten von Volavka aus den frühen 70er<br />

Jahren. Volavka konnte in seinem ersten Exper<strong>im</strong>ent bei 10 Versuchspersonen<br />

anhand zweier Dosierungen (7.5 mg ∆ 9 -THC und 22.5 mg ∆ 9 -THC jeweils <strong>im</strong> Joint)<br />

und einer Placebophase (Oreganozigarette) nachweisen, daß die stärkere Dosis<br />

Beeinträchtigungen der Reaktionszeit und des Kurzzeitgedächtnisses einbrachte.<br />

Zudem waren <strong>im</strong> Pre/Post-Vergleich ein Anwachsen des relativen α-%-Anteils und<br />

Verringerungen des β- und β-%-Anteils der Frequenzmengen zu beobachten<br />

(Volavka et al., 1971). Dabei verwendete er bei den mit geschlossenen Augen<br />

liegenden Versuchspersonen Nadelelektroden (!) und eine EKG-Ableitung, es wurde<br />

kaum gesprochen <strong>im</strong> Labor, und das Versuchsdesign war Doppel-Blind.<br />

Beeinträchtigungen des Zeitempfindens konnte er <strong>durch</strong> sein ”insensitives”<br />

Testverfahren nicht feststellen (Volavka et al., 1971: 212), wohl aber einen ”rapid<br />

onset”, einen schnellen Wirkeinsatz der Droge, ähnlich dem Heroin, welchen er<br />

aber leider nicht (<strong>durch</strong> 20 Minuten zu spätes Einschalten des EEG-Gerätes nach der<br />

Inhalation) in den EEG-Kurven nachweisen konnte (Volavka et al., 1971: 213). Im<br />

Abstrakt des Artikels findet sich dennoch die Formulierung, daß in der Computer-<br />

EEG-Auswertung ein schneller Wirkeinsatz und Wirkungsverlauf von kurzer Dauer<br />

(ca. 50 Minuten) festgestellt wurde (Volavka et al., 1971: 214). In der<br />

nachfolgenden Diskussion in der New Yorker Akademie der Wissenschaften<br />

erfolgte von Domino und Rickles ein enthusiastischer Beitrag über einen<br />

vielversprechenden Ausblick in eine neue Ära der computergestützten,<br />

quantitativen EEG-Auswertung (Volavka et al., 1971: 215). Auch Struve befand in<br />

seinem Review die methodologische Solidität der Arbeiten Volavkas als<br />

herausragend, und daß Volavkas Untersuchungen deutlich darauf hinweisen (”clearly<br />

suggest”), daß cannabisinduzierte EEG-Veränderungen dosisabhängig sind, mit<br />

schnellem Wirkeinsatz nach dem Rauchen beginnen und langsam abklingen (Struve<br />

& Straumanis, 1990: 376/378). Nun, es könnte sein, daß Volavka die EEG-<br />

Veränderungen eines ”rapid onset” <strong>durch</strong> visuelle Analyse <strong>im</strong> laufenden EEG<br />

gesehen hatte, aber dann nicht in der quantitativen Analyse.<br />

6.2.1.1 ”High”-Tech und Zufriedenheit <strong>im</strong> Setting<br />

Volavka wollte danach die derzeit diskutierten Erfahrungen des ”High”-Seins und<br />

der ”Pleasantness” mit den EEG-Veränderungen verknüpfen. Er selbst konstatierte,<br />

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