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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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9 Begleitende Untersuchung<br />

9.1 Ethische Fragen zu dieser Untersuchung<br />

In dieser Untersuchung sollte eine größtmögliche Nähe zur Alltagssituation der<br />

Konsumenten hergestellt werden. Dies läßt sich <strong>durch</strong> eine begleitende<br />

Untersuchung ‚vor Ort‘ ermöglichen (Weingarten, Sack & Schenkein, 1976). Den<br />

Probanden wird keine Gelegenheit verschafft, sie werden nicht zum Konsum<br />

verführt, sondern dort, wo sowieso ‚gekifft‘ würde, kann zugunsten einer<br />

wissenschaftlichen Untersuchung ‚Nähe am Phänomen‘ realisiert (Buytendijk,<br />

1967) und methodisch begleitet werden (vgl. 1.4, 2.4.3, 5.5, 6.1.1.1). Bei dem<br />

Anspruch, mit dieser Arbeit eine explorative Studie <strong>durch</strong>zuführen, welche sich<br />

kostengünstig realisieren läßt und eine authentische Datenbasis für qualitative<br />

Aussagen generieren kann, dabei physiologisch meßbare Parameter mit dem Erleben<br />

koppeln will und den Probanden ihre Privatsphäre läßt, blieb kaum ein andere und<br />

zugleich einfache Möglichkeit, als die Untersuchung ‚vor Ort‘ <strong>durch</strong>zuführen.<br />

9.1.1 Lebenswelt und Cannabisforschung<br />

Lebensweltbezogene Forschung setzt bei den Verhaltensgewohnheiten und<br />

Erfahrungen der Menschen vor Ort in ihrer alltäglichen Lebenswelt an. Dabei ist<br />

ein bio-psycho-soziales Verständnis des Vorgefundenen und in der methodischen<br />

Vorgehensweise eine Grundhaltung der Wertfreiheit <strong>im</strong> Sinne einer<br />

“ethnomethodologischen Indifferenz” den Phänomenen gegenüber (Koeck, 1976:<br />

261ff; Weingarten et al., 1976) zu wahren. Die Abbildung der Lebenswelt sollte <strong>im</strong><br />

Vollzug der Handlungen nicht <strong>durch</strong> methodische Einschränkungen seitens der<br />

Versuchsleitung eingeschränkt, sondern begleitet werden (Powell, 1999).<br />

Es ist ein relativ üblicher Umgang mit Cannabis, das gepreßte Harz oder die<br />

getrockneten Blüten und Blätter in privater Umgebung zu konsumieren. In der<br />

Regel wird Cannabis in verschiedener Form geraucht, und die einsetzende Wirkung<br />

wird <strong>im</strong> Zusammenhang mit einer ausgewählten Tätigkeit erlebt (Kleiber et al.,<br />

1998; Margolis & Clorfene, 1969; Solomon, 1966; Tart, 1971) Dazu gehört das<br />

Hören von persönlich bevorzugter Musik. Die Auswahl der Musik hängt in erster<br />

Linie von den Musikpräferenzen der jeweiligen Person ab. Gehört wird zumeist das,<br />

was die Person ‚antörnt‘, d.h., die persönlich bevorzugte Musik hat der Person<br />

‚etwas zu sagen‘, ist Ausdruck eines persönlichen Lebensgefühls, des Lifestyles, etc.<br />

(Hathaway, 1997; Rätsch, 1995d; Rätsch, 1995e). Cannabis-, Alkohol- und<br />

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