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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 6: EEG und Cannabis<br />

6.2.4 unten) von Koukkou wird berichtet, daß <strong>im</strong> Hintergrund während der EEG-<br />

Ableitung ”softe Popmusik” (Koukkou & Lehmann, 1976) lief, der Schwerpunkt<br />

der Untersuchung aber auf einer Tauglichkeitsprüfung für eine<br />

Modellpsychosenforschung (vgl. 2.4.2 oben) lag. Die zweite Arbeit (vgl. 6.2.4<br />

unten) ist eine Doktorarbeit aus dem Jahre 1973 von Hess, in der die<br />

cannabisinduzierten EEG-Veränderungen <strong>im</strong> Bezug zur veränderten<br />

<strong>Musikwahrnehmung</strong> jedoch auch nicht das Hauptthema darstellten, die Musik aber<br />

einen wesentlichen Bestandteil des Untersuchungssettings ausmachte (Hess, 1973).<br />

6.1.3 Cannabis-induzierte EEG-Veränderungen <strong>im</strong> Überblick<br />

Die bisherigen EEG-Studien können nach ableitungs- und auswertungstechnischen<br />

Kriterien in 1. visuelle, 2. quantitative und 3. topographische EEG-Mapping-<br />

Studien eingeteilt werden. Visuelle und quantitative Auswertungsmethodik gehen<br />

zwar bei manchen Arbeiten ineinander über oder waren vermischt, jedoch konnten<br />

die Hauptakzente in den folgenden EEG-Studien voneinander getrennt werden. Die<br />

Technik des topographischen EEG-Mapping, welche auf der quantitativen<br />

Methodik aufbaut, ist erst <strong>durch</strong> die Fortentwicklung der Computertechnik seit<br />

Mitte der 80er Jahre gebräuchlich geworden (Duffy, 1986) (vgl. 5.3.5 oben; 9.2.4<br />

unten). Weitere topographische Spontan-EEG-Cannabis-Studien sind mir - bis auf<br />

die Arbeiten von Struve - derzeit nicht bekannt.<br />

6.1.3.1 Visuell orientierte EEG-Studien<br />

Bei der visuellen Auswertung (vgl. 5.3.5 oben) werden die EEG-Rohdaten<br />

vorher/nachher nach Augenmaß und klinischer Erfahrung verglichen, ohne daß es<br />

hierbei verbindliche methodologische Richtlinien gibt (Struve & Straumanis, 1990:<br />

371). So können feinere EEG-Veränderungen bei der visuellen Auswertung nicht<br />

exakt erfaßt werden. Die Subjektivität und Intention des Forschers ist deshalb bei<br />

der Interpretation der EEG-Veränderungen vorher/nachher nicht zu unterschätzen.<br />

So konnten die EEG relativ willkürlich als ‘normal’ oder ‘abnormal’ kategorisiert<br />

werden, und da es kein definiertes Muster für cannabisinduzierte EEG-<br />

Veränderungen als Referenzgröße gab, blieb für Spekulationen viel Raum (Fink et<br />

al., 1976: 385). Da es auch Arbeiten gab, in denen ‘deutliche abnorme<br />

Veränderungen <strong>im</strong> EEG gesehen wurden’, fordert Struve, daß reliable Auswertungen<br />

der EEG-Daten ohne Vorinformation über die EEG-Phasen, quasi ‘blind’ gemacht<br />

werden sollten (Struve & Straumanis, 1990: 371). Solche Kritik an visuellen<br />

Auswertungsmethoden äußerten schon Hanley (Hanley, Tyrrell & Hahn, 1976)<br />

oder auch Fink in seinem Überblick über die quantitativ erfaßten EEG-<br />

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