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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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8 EEG und Musikverarbeitung <strong>im</strong> Gehirn<br />

In diesem Kapitel werden wir uns hauptsächlich mit EEG-Studien von gesunden,<br />

musikhörenden Probanden befassen. Der Aspekt der dynamischen<br />

Vigilanzveränderungen über den zeitlichen Verlauf des Musikhörens zeigt sich in den<br />

Veränderungen der %-Anteile der jeweiligen Frequenzbänder. Da <strong>im</strong><br />

exper<strong>im</strong>entellen Teil dieser Arbeit mit einem EEG-Brainmapper gemessen wird,<br />

interessieren uns hier vornehmlich solche Ergebnisse, die Aufschluß über<br />

topographische und vigilanzbezogene Veränderungen be<strong>im</strong> Musikhören geben<br />

können. Aus den vorliegenden Untersuchungen soll eine Datenbanktabelle mit<br />

musikbezogenen EEG-Veränderungen erstellt werden, welche die Veränderungen<br />

über die Frequenzbänder und ihre topographischen Zuordnungen beschreiben.<br />

8.1 Cerebrale Dominanzen bei der auditorischen<br />

Wahrnehmung<br />

Eine topographische Abbildung birgt <strong>im</strong>mer den Versuch, den Ort der<br />

Musikverarbeitung – und sei es nur für die jeweilige Untersuchung und ihr<br />

Probandenkollektiv - in einem distinkten Aktivierungsmuster der Gehirnaktivitäten<br />

eingrenzbar zu machen. Dazu ist es notwendig, die Bedeutung der lokalen<br />

Veränderungen in ein Konzept zu fassen, um so dem topographischen Geschehen<br />

eine Funktionalität zuordnen zu können. Das Konzept der cerebralen Dominanzen<br />

stellte einen solchen Versuch dar, funktionale Asymmetrien cerebraler Verarbeitung<br />

nachzuweisen. Bei der Frage, welche Gehirnareale vorrangig mit der Verarbeitung<br />

von best<strong>im</strong>mten mentalen Prozessen beschäftigt sind, etablierte sich in den 70er<br />

Jahren das Modell der Hemisphärendominanzen, d.h. eine Differenzierung der<br />

cerebralen Aktivitäten i.S.e. Asymmetrie beider Gehirnhälften bei der<br />

Informationsverarbeitung.<br />

8.1.1 Neuroanatomischer Hintergrund des Konzeptes<br />

Roederer stellt die Zusammenhänge für das auditorische System folgendermaßen<br />

dar: Bei den Organen, welche an der sensorischen und motorischen Wechselwirkung<br />

mit der Umwelt beteiligt sind, findet sich <strong>im</strong> Verlauf der neuralen Leitungssysteme<br />

und dem Gehirn eine bilaterale Symmetrie, d.h. die Rinde der einen Gehirnhälfte ist<br />

mit der gegenüberliegenden Körperhälfte verbunden. Diese Überkreuzung<br />

kennzeichnet besonders die optischen, akustischen und die efferenten motorischen<br />

Signalwege. Nach Umschaltung <strong>im</strong> Thalamus erreichen afferente sensorische<br />

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