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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 6: EEG und Cannabis<br />

al., 1971: 21); so ist es anzunehmen, daß die Untersuchungen über drei Tage pro<br />

Versuchsperson gingen, ansonsten wären die EEG-Ergebnisse der 2. und 3. Dosis <strong>im</strong><br />

Sinne eines Vergleiches zwischen der Potenz der einzelnen Cannabispräparationen<br />

ja auch nicht zu verwenden gewesen. Daß bei den ‘Haschisch-Ergebnissen’ der<br />

relative α-Prozentanteil noch geringer war als bei der Placebozigarette, st<strong>im</strong>mt<br />

jedoch etwas nachdenklich.<br />

Falls dies nicht an der <strong>im</strong> Artikel von Volavka andiskutierten minderen Qualität<br />

(Volavka et al., 1973: 12) gelegen hat, wären mögliche Erklärungen für die<br />

geringen α-Reaktionen, daß:<br />

• Haschisch den relativen θ-Prozentanteil angehoben hat, sukzessive eine starke<br />

α-Frequenzabsenkung hin zu den θ-Frequenzen stattgefunden hat (vgl. 6.2.4<br />

unten) und somit der α-Index schwächer war; oder daß<br />

• die rechtshemisphärische Elektrodenanordnung der O2- und CZ-Elektroden den<br />

Haschisch-Effekt (evtl. mehr links-lateral) nicht abbilden konnten; eine weitere<br />

Möglichkeit wäre, daß<br />

• die Versuchspersonen, wie Volavka berichtet, nach dem Placebo-Joint<br />

(schwachpotente Cannabisblätter mit sedierendem Cannabidiol-Anteil) etwas<br />

schläfrig wurden (Volavka et al., 1973: 21) und somit der α-Anteil als Ausdruck<br />

einer cannabidiolinduzierten Schlafbereitschaft zu verstehen ist, oder aber daß<br />

• wirklich alle Joints mit einem kurzen Abstand hintereinander geraucht wurden.<br />

Jedoch, einen ‚rapid onset‘ i. S. e. Toleranzentwicklung und einer schnelleren<br />

Bioverfügbarkeit des Wirkstoffes nachzuweisen, würde sich am ehesten <strong>im</strong><br />

Sinne eines echten Pre/Post-Vergleiches ergeben. Auch eine Denkrichtung,<br />

welche die Pharmakokinetik von Heroin mit der von Marihuana gleichsetzen<br />

will, würde ihren Versuch als Pre/Post-Vergleich über vier Versuchstage hinweg<br />

ziehen müssen. Dies hat Volavka in seiner 1977 erschienen Arbeit dann auch<br />

getan (Volavka et al., 1977) (vgl. Tabelle 28).<br />

Ames hatte einer Versuchsperson eine sehr hohe Dosis gegeben, um die<br />

psychedelische Wirkung von Cannabis für eine Modellpsychose zu untersuchen<br />

(Ames, 1958; Ames & Castle, 1996). Der Versuch wurde jedoch mit einer einzelnen<br />

hohen Dosis <strong>durch</strong>geführt und nicht mit mehreren hintereinander. Hohe<br />

Dosierungen mit starkem halluzinatorischen Effekt sind schon von Ludlow<br />

beschrieben worden (Ludlow, 1857).<br />

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