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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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9.2.1.4 Bedeutung für die Meßpraxis<br />

Kapitel 9: Begleitende Untersuchung<br />

Eine Untersuchung mit einem EEG-Gerät verlangt eine möglichst störungsfreie<br />

Applikation der EEG-Elektroden, d.h. möglichst wenig Bewegung, entspanntes<br />

Sitzen oder Liegen mit geschlossenen Augen, etc. Eine Untersuchung des von David<br />

beschriebenen meditativen Musikhörens verspricht demnach authentische und<br />

zugleich relativ störungsfreie EEGs.<br />

Die meisten in Kapitel 6 oben vorgestellten Untersuchungen waren auf einen<br />

Nachweis von Veränderungen des Ruhe-EEG ausgerichtet. Nur die Untersuchungen<br />

von Hess, 1973; Koukkou & Lehmann, 1976; Koukkou & Lehmann, 1978,<br />

dargestellt in Abschnitt 6.2 oben, legten Wert auf Musik als Teil des Settings. Wie<br />

schon <strong>im</strong> Abschnitt über EEG und Musik deutlich wurde, ließ sich keine<br />

allgemeingültige Aussage zu den Auswirkungen des Musikhörens auf die EEG-<br />

Aktivität formulieren, nur die Verarbeitungsdomäne erwies sich als tendenziell<br />

rechtslateral (vgl. 8.3 oben). Das EEG bewies seine Situations- und<br />

Persönlichkeitssensitivität und das Musikerlebnis erwies sich als ein individuelles<br />

Geschehen, welches wiederum an die Art und Weise der Musik und an die Situation,<br />

in der diese gehört wurde, gekoppelt ist. Das EEG kann somit als ein adäquates<br />

Untersuchungsinstrument für die Beobachtung von cannabisinduzierten<br />

<strong>Musikwahrnehmung</strong>sveränderungen dienen, zumal der in der vorliegenden<br />

Untersuchung genutzte „NeuroScience BrainImager“ samt galvanischer<br />

Netztrennung eine mobile Möglichkeit eröffnet, ,vor Ort‘ zu messen. Auf diesem<br />

Wege kann bei dieser sensiblen Thematik eine physiologische Abbildung der<br />

Situation in der Lebenswelt generiert werden, in welcher Musik und<br />

Cannabiskonsum Bestandteil einer eigenständigen Konsumkultur sind. Insofern ist<br />

die Leitlinie dieser Untersuchung ‚Raus aus dem Labor, Nähe zum Phänomen‘ mit<br />

dieser mobilen Lösung zu verwirklichen.<br />

Für die vorliegende topographische Messung von elektrophysiologischen<br />

Veränderungen des Cortex wird eine Applikation von EEG-Elektroden benötigt,<br />

welche mittels einer Elektrodenkappe (ECI Electro-Cap) auf der Schädeldecke an<br />

definierten Referenzfissuren angebracht werden muß. Es wird Elektrodengel in die<br />

Elektrodensysteme eingespritzt, welches für den Aufbau der Leitfähigkeit der EEG-<br />

Elektroden auf der Kopfhaut notwendig ist, aber u.U. auch störend für ein<br />

Feuchtigkeitsempfinden auf der Kopfhaut sorgt. Die Haube wird <strong>durch</strong> zwei<br />

dehnbare Gurte auf Spannung gehalten. Ein weiteres Band ist um den Brustkorb<br />

gebunden, an welchem beide Gurte befestigt sind. Diese Halterung drückt den Kopf<br />

konstant leicht nach unten. Eine Alternative hierzu wäre eine Einzelverkabelung<br />

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