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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 3: Exper<strong>im</strong>entelle Untersuchungen mit Cannabis ...<br />

gar zu Entwicklungen von Klangbearbeitungstechnologien geführt. Technische<br />

Weiterentwicklungen von Instrumenten gingen schon oft mit der musikalischen<br />

Entwicklung einher. Man denke dabei nur an die Veränderung der Komposition<br />

“Etudes en formede 12 exercises” von Liszt, welche <strong>durch</strong> die Verbesserung der<br />

Klavierhammertechnik begünstigt wurde (vgl. Blaukopf, 1984: 88ff) Dieser Faden<br />

der Veränderung der technischen Bedingungen musikalischen Handelns zieht sich<br />

fort bis zur Entwicklung der Techno-Musik in unserer Zeit.<br />

Durch die Studiotechnik ist noch eine weitere Qualität hinzugekommen: Die<br />

artifizielle Gestaltung eines variablen Klangraumes, welcher als der Begriff eines<br />

spezifischen “Sounds” die Qualitäten des (Aufnahme-) Ortes mit in den<br />

musikalischen Gestaltungsprozeß eingebunden hat. Die Instrumente werden in<br />

einem gebundenen Raum, dem Studio, eingespielt, und hinterher werden die<br />

Klangräume der Instrumente und St<strong>im</strong>men <strong>im</strong> Mix zugeordnet (vgl. Blaukopf,<br />

1984: 251ff). Der Mixer definiert dabei <strong>durch</strong> seine Vorlieben die Positionierung <strong>im</strong><br />

Klangraum, die Intensität und das Klangspektrum der jeweiligen Sound-<br />

Komponenten. Zur Veranschaulichung dieser Vorgänge kann man sich die<br />

Positionierung der Klangquellen wie auf einer Bühne vorstellen: rechts oder links<br />

best<strong>im</strong>mt <strong>im</strong> Stereopanorama den vornehmlichen Ort der Klangquelle, vorn oder<br />

hinten <strong>im</strong> Klangeindruck wird <strong>durch</strong> Lautstärke und Hall- bzw. Echoanteil<br />

best<strong>im</strong>mt. Die Frequenzanteile der Klangquelle geben weitere Informationen zur<br />

Lokalisation und Dichte der Klangquelle <strong>im</strong> Raum. Klangquellen mit einem<br />

stärkeren Obertonanteil (höhere Frequenzen) lassen sich räumlich besser<br />

lokalisieren als mit einem starken Baßanteil.<br />

Die Entwicklung der HiFi-Klänge stand in Verbindung mit dem Bedürfnis einer<br />

klanglichen Brillanz und Transparenz, wie auch einer Linearität der<br />

Klangwiedergabe, also dem Wunsch nach einer technisch unveränderten Wiedergabe<br />

des natürlichen Klanges seitens der Klangquelle. Das Stereo-Sounddesign strebt nach<br />

räumlicher Trennung und Positionierung der Schallquellen, verlangt nach einer<br />

klangarchitektonischen Harmonie des “Sounds”. Die Klangtransparenz kann <strong>durch</strong><br />

verschiedene psychoakustische Verfahren wie Exiter, Enhancer, etc. auch noch<br />

weiter gesteigert werden.<br />

Klangräume lassen sich besser gestalten, wenn der Höhenanteil der Frequenzen<br />

variiert werden kann. So wird die Raumwahrnehmung des Klanges <strong>im</strong> Sinne eines<br />

Nachhallanteiles der Klangquellen <strong>durch</strong> eine Verstärkung der<br />

Formantenschallintensität erzeugt, d.h. die charakteristischen Obertöne der<br />

Instrumente werden in ihrer Intensität <strong>durch</strong> die entsprechenden<br />

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