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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 6: EEG und Cannabis<br />

daß ihm nicht ganz klar war, was das ”High-Gefühl” bedeutet (Volavka et al., 1973:<br />

22). Aus einem ”American-Slang”-Lexikon entn<strong>im</strong>mt Volavka eine Definition des<br />

”High-Gefühls”: ”Unter dem Einfluß einer narkotischen Droge, insbesondere<br />

Marihuana, und insbesondere wenn das Gefühl angenehm und heiter (”pleasant”)<br />

ist und sich jemand sorgenfrei und ‘leicht ums Herz’ fühlt” (Wentworth, 1967:<br />

255). In den Ausführungen von Allentuck und Bowman wurde berichtet, das ”High-<br />

Sein” sei eine Sensation des ”floating in air” und ”falling on waves” (Allentuck &<br />

Bowman, 1942: 363).<br />

6.2.1.1.1 Kritik an Dosierung und Untersuchungsziel<br />

Falls Volavka geschrieben hätte, daß ihm klar wäre, was das ”High-Sein” bedeutet,<br />

hätte ihm das - je nach Lesart und Perspektive – wahrscheinlich den Vorwurf der<br />

‘Betroffenheit’ eingebracht. Daß Volavka <strong>im</strong> Jahre 1973 eine solche<br />

Korrelationsstudie <strong>durch</strong>führt und keine klare Vorstellung davon hatte, was das<br />

”High-Sein” bedeutet (Volavka et al., 1973: 22), dabei Lexikondefinitionen und<br />

eine Untersuchungsbemerkung von 1942 zitiert, obwohl es zu der Zeit substantielle<br />

Beschreibungen des ”Stoned”-Seins (Tart, 1971; Tart, 1970) und andere klinischpsychologische<br />

Untersuchungen gab (Isbell et al., 1967; Waskow, Olsson, Salzman<br />

& Katz, 1970; Weil et al., 1968) zeichnet ihn nicht unbedingt als ‘neutralen’<br />

Untersucher, wohl aber als einen ‘neutralen’ Wissenschaftler mit dem ‘Common<br />

Sense’ der dominanten ‘Scientific Community’ seiner Zeit aus. Es ging bei diesen<br />

EEG-Versuchen um einen klaren Nach- oder Hinweis von möglichen<br />

Hirnschädigungen - was ja auch kein falsches Ansinnen ist. Ich möchte mich hier<br />

jetzt nicht in einer cannabisbezogenen Diskussion über Anteile gesellschaftlicher<br />

Prägung der Identität einer Person und ihrer Wertbezüge als auch der Fähigkeit zur<br />

Selbstreflexion verlieren, dies alles ist von Ungerleider ausführlich untersucht und<br />

diskutiert worden (z.B. Ungerleider & Andrysiak, 1981), aber – zugegebenermaßen -<br />

bei der Durchsicht von Volavkas Arbeiten konnte ich mich nicht des Gedankens<br />

erwehren, daß die Versuchspersonen systematisch ‘zugedröhnt’ wurden, um eine<br />

mechanische Gewißheit für ‘Drogeneffekte’ und ein ‘positives Ergebnis’ zu<br />

erlangen. Dies läßt sich m.E. auch aus der Fomulierung des Untersuchungsziels<br />

seiner ersten Untersuchungen herauslesen: Es sei anderen Autoren nicht gelungen,<br />

einen direkten Nachweis über Veränderungen <strong>im</strong> EEG und <strong>im</strong> Verhalten der<br />

Versuchspersonen als einer ”Funktion der Cannabisdosis” zu finden (Volavka et al.,<br />

1971: 206). Ähnliches findet man bei Seyfeddinipur, welcher seine<br />

Versuchspersonen mit einer Dosis von 2 Gramm Haschisch hoch dosierte und<br />

hinterher über die Kreislaufstörungen auf Fahruntüchtigkeit schloß (Seyfeddinipur,<br />

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