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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 5: Das EEG<br />

Lateralisation von Aktivitätsverteilungen <strong>durch</strong> eine Interpolation der jeweiligen<br />

EEG-Werte nachvollziehbar sind.<br />

Vigilanz wird als die Fähigkeit des Organismus zur Daueraufmerksamkeit und<br />

Aufnahmebereitschaft verstanden. Am deutlichsten sind die Korrelationen der<br />

EEG-Wellen des Schlaf- und des Wachzustandes zu unterscheiden, und so<br />

dominieren aktivationstheoretische Erklärungsmuster die vorherrschende<br />

Charakterisierung der EEG-Wellen und ihre Bedeutung. Die wissenschaftliche<br />

Begründung des Aktivationsmodelles gründet auf Tierexper<strong>im</strong>enten, in welchen die<br />

Feuerungsraten thalamo-kortikaler Zellen mit Aktivationszuständen korreliert<br />

werden konnten. Eine Übertragbarkeit dieser Exper<strong>im</strong>ente auf das Erleben des<br />

Menschen ist nur beschränkt möglich.<br />

Aktivations-Phänomene und substanz-spezifische EEG-Veränderungen werden auch<br />

in der Pharmakoencephalographie untersucht. Hier interessieren<br />

Aufmerksamkeitsbeeinträchtigungen,<br />

Sensibilisierung.<br />

Weckreaktionsbereitschaft (Arousal) und<br />

Durch die Verbindung der Musik zur trophotropen Umschaltung des Organismus<br />

sind Vigilanzzustände auch für die Untersuchung der <strong>Musikwahrnehmung</strong> von<br />

Bedeutung.<br />

Der Vigilanzzustand scheint vom α-Rhythmus indiziert zu sein. Neuere, non-lineare<br />

EEG-Auswertungen haben eine chaotisch-deterministische Funktion des α-<br />

Rhythmus angedeutet. Der α-Rhythmus als ein intermediärer Vigilanzzustand mit<br />

verschiedenen α-EEG-Gestalten scheint eine zentrale Rolle bei der Führung und<br />

Indizierung von Aktivierungsprozessen zu haben. Er scheint antizipatorische<br />

Funktionen zu besitzen, ist an vorbereitenden Prozessen beteiligt und reguliert die<br />

Drosselung des Informationsflusses <strong>durch</strong> thalamische Funktionen, wie z.B. die<br />

variable Projektion des α-Fokus auf verschiedene Cortex-Areale. Der Hippocampus<br />

wird hier auch als α-Schrittmacher diskutiert. Das untere α-Band (8–10 Hz) scheint<br />

dabei Aufmerksamkeitsprozesse widerzuspiegeln und das obere α-Band (10–12 Hz)<br />

Erinnerungsvorgänge.<br />

Bei der Messung von veränderten Wachbewußtseinszuständen zeigten sich sowohl<br />

dominierende α- und θ-Aktivitäten als auch eine Verlangsamung der EEG-<br />

Frequenzen. Das θ-Band markierte Zustände in der Meditation, in Hypnose und bei<br />

autogenem Training, wurde <strong>im</strong> Zusammenhang mit Psi-Erlebnissen diskutiert und<br />

bei stärkeren Psychedelikagaben beobachtet. Entspannte Wachheit, wandernder<br />

Gedankenfluß, freie Assoziationen, kreative Vorgänge und gute Routinereaktionen<br />

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