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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 3: Exper<strong>im</strong>entelle Untersuchungen mit Cannabis ...<br />

3 Exper<strong>im</strong>entelle Untersuchungen mit<br />

Cannabis in Bezug zur<br />

<strong>Musikwahrnehmung</strong><br />

Im vorherigen Abschnitt haben wir vornehmlich von Musikern, ihren<br />

Cannabiserfahrungen, ihrer Musik und dem kulturellen Kontext gelesen, in welchem<br />

die Erfahrungen gemacht wurden. In diesem Kapitel wollen wir uns nun mit<br />

Cannabisuntersuchungen beschäftigen, welche die <strong>Musikwahrnehmung</strong> tangieren.<br />

Finden sich Hinweise, welche uns einem cannabisspezifischen Profil der<br />

<strong>Musikwahrnehmung</strong> näher bringen? Erst werden wir <strong>durch</strong> Veränderungen <strong>im</strong><br />

Seashore-Test auf den Rhythmus hingewiesen (Kap. 3.1.1), finden Ergebnisse zu<br />

einer veränderten Zeitwahrnehmung (Kap. 3.2) und für die psychedelischen<br />

Wirkungen typische Schwächung der Zensurfunktion bei der Auswahl von<br />

Sinnesinformationen und lebhafter Zunahme der Vorstellungskraft (Kap. 3.3).<br />

Untersuchungen berichten von einer veränderten Metrik bei der Zuordnung von<br />

Intensitätsempfinden, höhere Frequenzbereiche wurden bevorzugt und die<br />

Zwischenräume zwischen den Tönen werden als gedehnt wahrgenommen (Kap.<br />

3.4). Es finden sich Hinweise auf eine verstärkte Zusammenarbeit auditorischer und<br />

visueller Funktionen, auch von Synästhesieerlebnissen wird zu berichten sein.<br />

Cannabis scheint die Wahrnehmung der Relationen des musikalischen Zeitraumes<br />

vorübergehend deutlich zu verändern (Kap. 3.5 unten). Aus diesen Untersuchungen<br />

läßt sich eine Vorstellung gewinnen, was der Cannabisrausch für Musiker und Hörer<br />

an Veränderungen bringt.<br />

3.1 Untersuchungen der musikalischen<br />

Wahrnehmungsfähigkeiten<br />

Morrow untersuchte 1944 anhand der acht Kwalwasser-Dykema-Musiktests 54<br />

Personen, davon 36 erfahrene Konsumenten, auf ihre musikalische ‚Begabung‘.<br />

Geprüft wurden die tonale Erinnerung und tonale Bewegung, die Qualitäts-,<br />

Intensitäts-, Rhythmus-, Tonhöhen- und Zeitunterscheidungsfähigkeit wie auch<br />

melodische Vorlieben. Eine Addition der jeweiligen Testergebnisse repräsentierte<br />

keine Verbesserung der musikalischen Fähigkeiten, weder bei Musikern noch bei den<br />

Nichtmusikern (Morrow, 1966: 338).<br />

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