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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 10: Schlußfolgerungen und Ausblick<br />

10.3.1 Musikwissenschaftlich orientierte Themen<br />

Der Vergleich von zwei unterschiedlichen Zuständen der <strong>Musikwahrnehmung</strong> bringt<br />

modellhafte Einsichten in den Vorgang der <strong>Musikwahrnehmung</strong> <strong>im</strong> Allgemeinen.<br />

Wir können den Wahrnehmungsprozeß und seine elektrophysiologisch<br />

zugänglichen Daten aufzeichnen und dabei <strong>im</strong> Mittelwert einerseits dem<br />

Wahrnehmungsmodus entsprechende ähnliche EEG-Gestalten, möglicherweise<br />

Abbildungen der globalen Hörstrategie der Person, feststellen, aber auch die<br />

Veränderungen des Aufmerksamkeitsfokus exper<strong>im</strong>entell <strong>durch</strong> eine<br />

pharmakologisch wirksame Substanz herbeiführen und vergleichbar abbilden. Die<br />

Modellpsychosenforschung ist eine bekannte Methodik, in welcher psychedelisch<br />

wirksame Substanzen zum Studium mentaler Alterationen und Entfremdungen<br />

eingesetzt werden (vgl. 2.4.2 oben). Hier lassen sich methodische Anleihen<br />

machen, um <strong>durch</strong> die Untersuchung von zwei verschiedenen Zuständen der<br />

Wahrnehmung des selben Musikstückes Vergleichsmöglichkeiten zu erlangen. Die<br />

nun bereits vorhandenen Daten können genutzt werden, um den Zustand einer<br />

cannabisinduzierten <strong>Musikwahrnehmung</strong> zu erkennen und die Unterschiede in der<br />

Hörstrategie <strong>durch</strong> die Veränderungen in den jeweiligen Arealen zu korrelieren.<br />

10.3.1.1 Unterscheidung von Songs und Instrumentalmusik<br />

Im Vergleich von Instrumentalmusik und den Songs (vgl. 9.3.1.3 oben) zeigten sich<br />

Unterschiede <strong>im</strong> EEG. Das topographische EEG läßt demnach auch Unterschiede in<br />

der cerebralen Verarbeitung von Songs mit Gesang und Texten und<br />

Instrumentalmusik nachweisen. Dies könnte in weiteren Untersuchungen gezielt<br />

überprüft werden und wäre auch für medizinisch/therapeutische Fragen von<br />

Interesse (vgl. 10.3.1.4 unten).<br />

Daran anschließend soll an die unter 2.2.3 oben geforderte qualitative Analyse von<br />

sogenannten Drogensongtexten erinnert werden. Verstehende Ansätze einer<br />

interpretativen Soziologie (Schütze, 1980), wie die Verfahrensweise der<br />

Ethnomethodologie, bieten hier Möglichkeiten, die prosodischen Anteile der in<br />

ihrer Bedeutung subkulturell kodifizierten Slangbegriffe auf ihre Genese unter<br />

sozialstrukturellen Bedingungen zu analysieren (vgl. 3.4.2.3.3 oben).<br />

10.3.1.2 Musikalische Episoden, Befragung und EEG-Epochen<br />

In dieser Untersuchung konnten die unterschiedlichen Qualitäten der Musikstücke<br />

nur begrenzt berücksichtigt werden. Auf verschiedene musikalische Episoden und<br />

Qualitäten innerhalb der Musikstücke konnte <strong>durch</strong> die Mittelwertbildung keine<br />

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