04.09.2013 Aufrufe

Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kapitel 1: Einleitung und Überblick<br />

Um diese Fragen zu beantworten, sollen zunächst vorhandene Materialien auf<br />

Aussagen zur <strong>Musikwahrnehmung</strong> und Musikproduktion untersucht und<br />

zusammenfassend dargestellt werden (Kap.2-8). Aufbauend auf diesem Material<br />

wollen wir dann die EEG-Daten der begleitenden Untersuchung (Kap. 9)<br />

interpretieren. Die Formulierung eines Signifikanzbereiches möglicher EEG-<br />

Veränderungen findet sich in Abschnitt 9.2.5 unten.<br />

1.4.3 Fragen zu <strong>Musikwahrnehmung</strong> und Musikproduktion<br />

Es ist scheinbar allgemein bekannt, daß Marihuana die <strong>Musikwahrnehmung</strong><br />

verändert, doch eine systematische Darstellung, Erklärung und Begründung, warum<br />

das so ist, liegt bisher nicht vor. In dieser Arbeit soll die veränderte<br />

<strong>Musikwahrnehmung</strong> untersucht werden, doch um Hinweise auf diese zu bekommen,<br />

werden wir auch Materialien betrachten, welche von Musikern und ihren Aussagen<br />

zu THC-Erfahrungen bei der Musikproduktion vorliegen.<br />

Eine methodische Befragung von Nichtmusikern, welche zum Musikhören gerne<br />

Cannabis konsumieren, findet sich nur in Ansätzen bei Tart (vgl. 3.5 unten) und<br />

wäre eine wissenschaftliche Vertiefung wert. Ebenso liegen keine methodisch<br />

gezielten Befragungen von Musikern auf ihre Cannabiserfahrungen be<strong>im</strong><br />

Musikmachen oder -hören vor. Auswertbares Material bieten aber Songtexte,<br />

Biographien oder Interviews von bekannten Musikern und sollen auszugsweise für<br />

die vorliegende Arbeit verwendet werden. Doch eine umfassende Recherche in<br />

Biographien oder Musikjournalen hätte den Rahmen dieser Arbeit gesprengt und<br />

wäre ein weiteres Forschungsthema. Ob Musiker die Wirkungen von Marihuana auf<br />

die <strong>Musikwahrnehmung</strong> differenzierter beschreiben können als Nichtmusiker, soll<br />

und kann hier nicht geklärt werden. Es ist von Musikern bekannt, daß die<br />

Marihuanawirkungen Zustände erzeugen, welche eine besondere Hör- und Spielweise<br />

hervorbringen, und daß es Musik gibt, welche sich anscheinend auf die Erfahrungen<br />

mit der Droge bezieht (Shapiro, 1988).<br />

Untersuchungen, welche kulturelle Aspekte des Drogengebrauches unter Künstlern<br />

thematisierten und den Einfluß von Drogen auf das künstlerische Werk<br />

hinterfragten, wurden von mehreren Autoren vorgenommen (K<strong>im</strong>mens, 1977;<br />

Krippner, 1977; Krippner, 1985; Kupfer, 1996a; Kupfer, 1996b; Masters &<br />

Houston, 1971). Kürzlich wurde in Gießen eine umfassende musikwissenschaftliche<br />

Magisterarbeit eingereicht, welche den Einfluß von LSD auf Kompositionen der<br />

Beatles untersuchte (Böhm, 1997; Böhm, 1999). Doch um Fragestellungen nach<br />

einer cannabisinspirierten Musikproduktion vertiefen zu können, muß m.E. vorerst<br />

das Besondere der <strong>durch</strong> Cannabis veränderten Hörwahrnehmung geklärt und<br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!