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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 6: EEG und Cannabis<br />

Sensitivität‘ des EEGs: so wurde bei Gabe gleicher psychotroper Medikation an<br />

Patienten mit einem vorher unterschiedlichen EEG nachher auch eine<br />

unterschiedliche EEG-Veränderung gefunden; wiederum wurde bei anderen Personen,<br />

mit gleichem Ruhe-EEG, nach der Gabe der Medikation auch eine gleiche EEG-<br />

Veränderung gefunden (Bente, 1973) (Koukkou & Lehmann, 1978: 220/1).<br />

Den Hintergrund der Untersuchungen bildete die Diskussion über die ‘Tauglichkeit’<br />

von cannabisinduzierten Halluzinationen in einer klinisch erzeugten<br />

Modellpsychose (Koukkou & Lehmann, 1976: 664) (vgl. 2.4.2 oben) Die Hinweise<br />

auf eine Abhängigkeit halluzinogener Drogeneffekte von Persönlichkeitsfaktoren,<br />

die Korrelation zwischen Persönlichkeit und EEG-Werten und die Beobachtung, daß<br />

drogeninduzierte EEG-Veränderungen bei Psychiatriepatienten zusammenhängen<br />

mit den EEG-Mustern <strong>im</strong> vorherigen Ruhe-EEG, eröffnen die Möglichkeit, daß<br />

Individuen auch unterschiedliche EEGs und Verhaltensreaktionen bei einer Gabe<br />

halluzinogener Drogen zeigen. Zudem reflektiert das EEG die <strong>durch</strong> die Substanz<br />

eintretenden neurophysiologischen Veränderungen.<br />

So war es ein Ziel ihrer Untersuchungen herauszufinden, ob <strong>im</strong> Pre-/Post-EEG<br />

Indikatoren dafür zu erkennen sind, daß es eine individuelle Disposition für<br />

cannabisinduzierte Wahrnehmungsveränderungen gibt (Koukkou & Lehmann,<br />

1976: 664) und ob diese Personen schon auf geringe Dosen reagieren.<br />

Doch interessierte auch eine Korrelation von EEG-Epochen und den Erfahrungen,<br />

Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistungen <strong>durch</strong> Wiederholung bedeutungsloser<br />

Sätze und den darauf folgenden Ruhe-EEG-Abschnitten wie auch eine Korrelation<br />

von Fragebogenkategorien des APZ von (Dittrich, 1975) und EEG. Alle Epochen<br />

sollten zudem gegen Pre/Post-Ruhe-Phasen verglichen werden.<br />

6.2.4.2 Versuchsablauf und Setting<br />

Die EEG-Scalp-Elektroden waren am rechten temporalen, parietalen und<br />

okzipitalen Cortex angebracht, und die links-parietal angebrachte Elektrode diente<br />

als Ground-Elektrode. Das EEG wurde von Beginn der Untersuchung an<br />

<strong>durch</strong>gehend auf einem Magnetband aufgezeichnet. Parallel nahmen zwei Spuren des<br />

Magnetbandes einen T<strong>im</strong>e-Code und evtl. Knopfdruckereignisse auf (Koukkou &<br />

Lehmann, 1976: 665). Zur Auswertung wurden best<strong>im</strong>mte Passagen des EEG für<br />

eine Spektralanalyse gesamplet. Die Frequenzbänder wurden in folgende Bereiche<br />

unterteilt: 2-13 Hz; 2-8 Hz; 8-13 Hz und 13-26 Hz und für das jeweilige<br />

Frequenzband ein Mittelwert der dominanten Frequenz innerhalb der jeweils<br />

interessierenden Epoche ermittelt. Diese <strong>im</strong> Folgenden ”Centroids” (Koukkou &<br />

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