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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 2: Sozialpharmakologische Perspektiven von Cannabis und Musik ...<br />

2.2.3 Zusammenfassung und Resümee<br />

Nur wenige Texte beschreiben konkrete Wirkungen auf die <strong>Musikwahrnehmung</strong>.<br />

Das Einbeziehen von Songtexten kann in dieser Arbeit nur insofern von Interesse<br />

sein, wie sie uns den cannabisinduzierten Wirkungen auf die <strong>Musikwahrnehmung</strong><br />

näherbringen. Doch zumeist werden die Wirkungen chiffriert und verbildlicht<br />

beschrieben, finden sich allegorisch formuliert und sind eher als Metaphern für<br />

persönliche Erlebnisse, Erfahrungen, Meinungen und Ansichten zu verstehen. Wir<br />

haben gesehen, wie Songtexte und somit die Sprache als ein Ausdrucksmittel für<br />

subkulturelle Einstellungen, Haltungen und Ansichten zu gesellschaftspolitischen<br />

Themen oder als Ausdrucksmittel für spirituelle oder persönliche Erfahrungen<br />

genutzt wurden. Zudem wurden Songtexte und Statements von Musikern<br />

verdächtigt, andere Menschen zum Marihuanakonsum anzustiften, und bekamen<br />

den Status eines (zweifelhaften) Legit<strong>im</strong>ationsbelegs für drogenpolitische<br />

Maßnahmen.<br />

Ich muß hier zu dem Schluß kommen, daß die Untersuchung von Songtexten für die<br />

Fragestellung dieser Arbeit nicht sehr ergiebig ist. So müßte ‚zwischen den Zeilen<br />

gelesen werden‘, um Metaphern und Codierungen des Szene-Jargons der Songtexte,<br />

die sich auf Marihuana beziehen, für die Fragestellung zu operationalisieren. Ein<br />

Vorschlag für weitere Forschungen wäre, <strong>durch</strong> qualitative Methoden, die sich an<br />

hermeneutischen literaturwissenschaftlichen Vorgehensweisen der Text- oder<br />

Inhaltsanalyse orientieren, die hier aufgeworfenen Fragestellungen zu untersuchen,<br />

doch dies ist nicht Thema der vorliegenden Arbeit.<br />

Die Versprachlichung und Kontextualisierung von Erfahrungen soll <strong>im</strong> Abschnitt<br />

3.5 unten in dieser Arbeit <strong>im</strong> Zusammenhang mit synästhetischen Wirkungen von<br />

Marihuana für die Fragestellung der Arbeit nochmals von Interesse werden .<br />

2.3 Perspektive III: Cannabis und Musik am Beispiel<br />

des Jazz<br />

“Classic music is the expression of a fully formed culture. Jazz, however, is the<br />

creation of people under constant pressure to conform to conditions <strong>im</strong>posed on<br />

them.” (Benzon 1993 in Aldridge, 1998)<br />

„Wir sind bei Jazzmusikern auf eine Menge Umgang mit Marihuana gestoßen, und<br />

ich spreche nicht von guten Musikern, sondern von diesen Jazztypen.“ (Harry J.<br />

Anslinger 1949 in Shapiro, 1988: 67)<br />

Im folgenden, zentralen Abschnitt dieses Kapitels wollen wir uns vornehmlich den<br />

Jazzmusikern widmen. Am Jazz ist die Diskussion um die Wirkungen von<br />

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