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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 10: Schlußfolgerungen und Ausblick<br />

Untersuchungsbefunde der angestiegenen α-Amplituden (vgl. 5.4.2.2, 9.3.2.7.2<br />

oben) intensiver beforscht werden.<br />

10.3.1.6 Gammaband und visuelles System bei der Post-THC-<br />

<strong>Musikwahrnehmung</strong><br />

Mit dem NeuroScience BrainImager besteht die Möglichkeit, eigene<br />

Frequenzbereiche (User-Bands) zu definieren. So hätte beispielsweise auch ein<br />

Bereich von 30–40 Hz definiert und da<strong>durch</strong> der untere Anteil des Gammabandes<br />

ausgewertet werden können. Das Gammaband wird als ein möglicher Kandidat der<br />

Darstellung von Bindungsvorgängen diskutiert (vgl. 5.4.2.4 oben), insbesondere bei<br />

der visuellen Verarbeitung. Da sich in der vorliegenden Untersuchung signifikante<br />

Veränderungen <strong>im</strong> linken visuellen Cortex ergaben, wären Ergebnisse, welche das<br />

Gammaband bei der Post-THC-<strong>Musikwahrnehmung</strong> berücksichtigen, für weitere<br />

Untersuchungen von Interesse.<br />

10.3.1.7 Weitere Untersuchung okzipitaler und temporaler Regionen<br />

Die Veränderungen in Temporal- und Okzipitalregion (vgl. 9.3.4.6.4 oben)<br />

verlangen nach einer gezielteren Untersuchung dieser Regionen mit dreid<strong>im</strong>ensional<br />

hochauflösender räumlicher Darstellung (vgl. 10.3.3.3 unten).<br />

So ließe sich die Aktivität des Hippocampus <strong>im</strong> Verhältnis zum θ-Band genauer<br />

untersuchen (vgl. 9.3.4.6.6 oben). Es wäre zudem möglich, daß die in Abschnitt<br />

9.3.4.6.5 beschriebenen okzipitalen Veränderungen be<strong>im</strong> Musikhören Aktivitäten<br />

<strong>im</strong> oder Interaktionen mit dem tiefergelegenen Cerebellum abbilden. Da das<br />

Cerebellum auch als zeitverarbeitendes Areal diskutiert wird (vgl. 3.2 oben),<br />

könnten sich hier auch solche Reaktionen abbilden. Ein Grund für diese Vermutung<br />

sind die Ergebnisse von Mathew, welcher Zeitwahrnehmungsveränderungen und<br />

Cannabiswirkungen <strong>im</strong> Cerebellum <strong>durch</strong> Messungen des cerebralen Blutflusses<br />

korrelierte (Mathew et al., 1998).<br />

10.3.2 Medizinische Themen<br />

Die folgenden Vorschläge sind auf therapeutische Anwendungsmöglichkeiten und<br />

auf weitere Grundlagenforschung bezogen. Die vorliegenden Ergebnisse ermutigen<br />

zunächst zu einer Anwendung von Cannabis als Medizin bei Hörschädigungen.<br />

Weiterhin sollten CBR-Bedingungen von REM-Phasen, Narkolepsie und<br />

cannabisinduzierten visuellen Alterationen grundlegend erforscht werden. Zudem<br />

bieten die Rezeptorfunde (vgl. 7.2) vertiefte Einblicke in cannabisinduzierte EEG-<br />

Veränderungen.<br />

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