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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 5: Das EEG<br />

Eigenschaften korreliert. So entstand nach der Gewöhnung an eine Sinustonreihe<br />

mit definierten zeitlichen Abständen von 2,6 Sekunden ein antizipatorischer α-<br />

Rhythmus ca. eine Sekunde vor dem ausbleibenden oder erklingenden Sinuston.<br />

Quasi-deterministische EEG-Muster sind wahrscheinlich mit<br />

Kurzzeitgedächtnisprozessen verbunden (Basar & Schürmann, 1996; Basar et al.,<br />

1997).<br />

5.4.2.2.2 Alpha und Verhaltenskorrelate<br />

Das α-Band (8-12Hz) repräsentiert einen Übergangsbereich zwischen Schlafen und<br />

Wachen (Coenen, 1998). Es zeigt sich <strong>im</strong> entspannten Wachzustand und<br />

insbesondere bei geschlossenen Augen mit größeren Amplituden über der<br />

Parietalregion. Durch das Öffnen der Augen wird der α-Rhythmus blockiert, läßt<br />

sich aber auch bei geöffneten Augen nachweisen. Dominierende α-Aktivität <strong>im</strong><br />

Spontan-EEG wird als ein elektrophysiologisches Korrelat einer<br />

Wahrnehmungshemmung afferenter Reize diskutiert (Becker-Carus et al., 1979).<br />

5.4.2.2.2.1 – Entspannung und mentale Anstrengung<br />

David versteht den α-Rhythmus als einen intermediären Vigilanzzustand, welcher in<br />

Beziehung zu einer trophotropen Umschaltung des Organismus während der<br />

Entspannung und entspannten Aufmerksamkeit steht (David et al., 1983; Fachner,<br />

David & Pfotenhauer, 1995). In der Entspannung (Relaxation Response) wird eine<br />

St<strong>im</strong>ulation des α-Zustandes eingeleitet, also eine Verlangsamung der EEG-Wellen<br />

angestrebt. Dies führte in Jacobs Untersuchung zu einer Entspannung der<br />

Muskulatur (Jacobs, Benson & Friedman, 1996).<br />

Durch Biofeedback trainierte Personen beschrieben den α-Zustand als „‚Not<br />

thinking‘, ‚letting the mind wander‘ or ‚feeling the heart beat‘” und konnten die α-<br />

Erkennung von 50 auf 85% steigern (Empson, 1986: 31). In einer kritischen<br />

Untersuchung des Biofeedbacks wurde die Entspannungseinleitung <strong>durch</strong> den<br />

Instrukteur als α-St<strong>im</strong>ulator diskutiert.<br />

Es gibt Hinweise, daß ein Anstieg der α-Power umgekehrt proportional zum<br />

mentalen Arbeitsaufwand steht (Jausovec, 1997a; Pfurtscheller, Stancak & Neuper,<br />

1996). Das heißt, die α-Amplituden steigen an, wenn das Gehirn weniger zu<br />

‚arbeiten‘ hat, die Aufgabe der Person keine Schwierigkeiten bereitet. Die<br />

Beobachtung angestiegener α-Amplituden be<strong>im</strong> Lösen arithmetischer Aufgaben<br />

hatte Glass 1964 erstmalig notiert, und in der Folge wurden die α-<br />

Amplitudenveränderungen in Zusammenhang mit der intellektuellen<br />

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