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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 5: Das EEG<br />

auch wenn die Versuchsperson zumeist situativ auf die Reize reagiert und diese<br />

Reaktionen zur Auswertung kommen, bleibt das Risiko, daß tonische Qualitäten die<br />

ereignisbezogenen Reaktionsweisen beeinflussen oder nivellieren. Eine Beachtung<br />

solcher ‚typischen‘ Phasen ist angeraten.<br />

“Zwar sind die situativ bedingten Reaktionen den individuellen<br />

Reaktionsstereotypien überlagert, der Varianzbeitrag der situativ<br />

bedingten Reaktion muß aber als hinreichend groß angenommen<br />

werden, wenn die Bedingung für den Probanden bedeutsam genug<br />

ist” (Lutzenberger et al., 1985: 69).<br />

Falls die Versuchsperson z.B. ‚gar nichts‘ von der Untersuchung hält, wird sie<br />

entsprechend ‚typisch‘ reagieren.<br />

Aus diesen Gründen soll in der vorliegenden EEG-Brainmappinguntersuchung nicht<br />

lediglich ein Mittelwert über das Musikhören untersucht werden, dabei wäre die<br />

Gefahr einer Auslöschung der besonderen Reaktionen auf Cannabis und Musik zu<br />

hoch. Es wird eine intensive Einzelfallstudie dargestellt werden (vgl. 9.3.1 unten),<br />

welche über die tonischen EEG-Anteile der Person hinaus auch die typischen<br />

Reaktionen auf die Musik und Cannabis zeigen soll.<br />

6.) Falls eine Versuchsperson ‚schon <strong>im</strong>mer etwas gegen Laboruntersuchungen‘<br />

hatte, wird sich ihr Filtersystem während der Laboruntersuchung <strong>durch</strong> vorbewußte<br />

Informationsverarbeitung auf entsprechende Reize einstellen. Voreinstellungen und<br />

Haltungen der Person beeinflussen und modulieren<br />

“jede Form kognitiver und emotionaler Informationsverarbeitung,<br />

Wahrnehmungsschwellen, Prioritätensetzung während der<br />

Informationsaufnahme und assoziativ reaktivierte<br />

Gedächtnisinhalte” (Lutzenberger et al., 1985: 69).<br />

5.6 Zusammenfassung<br />

Das EEG ist eine physiologisch meßbare und korrelierbare Begleiterscheinung des<br />

Erlebens einer Versuchsperson in einer best<strong>im</strong>mten Situation, nämlich einer EEG-<br />

Untersuchung mit einer best<strong>im</strong>mten Fragestellung. In dieser vorliegenden Arbeit<br />

interessieren uns vorrangig die Auswirkungen von Cannabis und Musikerleben auf<br />

das quantitativ ermittelte Spontan-EEG.<br />

Das psycho-physische Meßproblem entsteht auch be<strong>im</strong> EEG: Das Biosignal und das<br />

Erleben der Versuchspersonen verbindet nur das ‚Zugleich-Sein‘ der Phänomene in<br />

ihrer meßtechnischen Repräsentation, was das EEG wirklich repräsentiert und<br />

abbildet, ist nur in Annäherungen erklärbar. Die Versuchssituation, der<br />

Leistungsumfang der Verstärker, elektronischen Filter und Rechenanlagen<br />

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