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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 9: Begleitende Untersuchung<br />

abbilden und sich demnach die auf dem θ-Band abbildenden Aktivitäten des<br />

auditorischen Systems in der Temporalregion und den darunterliegenden subalternen<br />

Strukturen verändern.<br />

Für die Veränderung der subalternen Strukturen und der damit verbundenen<br />

Erinnerung und Bewertung der Aktivitäten in den pr<strong>im</strong>ären auditorischen Feldern<br />

spricht das θ-Band. Da sich Veränderungen in der rechten Hemisphäre zeigen und<br />

das θ-Band als ein Repräsentant für emotionale Veränderungen diskutiert wird<br />

(Bruggenwerth et al., 1994; Gutjahr et al., 1994; Kabuto, Kageyama & Nitta, 1993;<br />

Krupitsky & Grinenko, 1997; Schacter, 1977; Sh<strong>im</strong>ai, 1992; Surakka, Tenhunen-<br />

Eskelinen, Hietanen & Sams, 1998) (vgl. 8.2 oben), spricht es hier für eine<br />

emotional veränderte Bewertung der Musik nach Cannabiskonsum. Das θ-Band<br />

bildet einerseits synchronisierte Aktivitäten der Cortexareale ab, aber auch<br />

Summationen elektrophysiologisch zugänglicher Aktivitäten darunterliegender<br />

l<strong>im</strong>bischer Strukturen. Hohe Cannabinoidrezeptordichten, welche in der<br />

Hippocampusregion, den Basalganglien, <strong>im</strong> Gyrus cinguli, der Amygdala und dem<br />

Hypothalamus gefunden wurden (vgl. 7.2 oben), sorgen hier für cannabisinduzierte<br />

EEG-Veränderungen.<br />

9.3.4.7.2 Veränderungen der Okzipitalregion und kognitive Strategien<br />

Walker berichtete von einer positiven Korrelation des aufmerksamen Hörens von<br />

Musik und der Zunahme von α-%-Anteilen in der rechten Okzipitalregion (Walker,<br />

1977: 484), auch Konovalov fand Veränderungen der rechten Okzipitalregion<br />

(Konovalov & Otmakhova, 1984). α-Zunahmen in rechter und linker<br />

Okzipitalregion bei Musikern (Behne et al., 1988) und be<strong>im</strong> Hören von<br />

angenehmer, zufriedenstellender Musik (Kabuto et al., 1993) sind bekannt (vgl.<br />

Abschnitt 8.2 oben).<br />

Die Zunahme von α-Anteilen in der rechten Okzipitalregion scheint sich nach<br />

Cannabiskonsum noch zu verstärken (vgl. Abbildung 77 vs. Abbildung 78), und die<br />

Zunahme von α-Amplituden über der Parietalregion läßt eine Fixierung der<br />

Aufmerksamkeit auf den mentalen Raum der audiovisuellen Musikbewertungen<br />

vermuten. Dabei scheint die Musikverarbeitung – wie schon in Abschnitt 9.3.1.2.3<br />

oben andiskutiert - <strong>durch</strong> das Cannabis-‚High‘ erleichtert zu sein. Angestiegene α-<br />

Amplitudenwerte wurden als Kennzeichen effizienter kognitiver Strategien bei der<br />

Lösung komplexer Aufgaben korreliert (Jausovec, 1997b).<br />

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