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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 2: Sozialpharmakologische Perspektiven von Cannabis und Musik ...<br />

Dekompensierungsformen und Erfahrungsschilderungen seiner Patienten navigieren<br />

kann.<br />

Durch die zunehmende Popularisierung wurde aber die Verwendung von<br />

Psychedelika Ende der 60er Jahre verboten. Nur über sehr aufwendige<br />

Genehmigungsverfahren waren die Substanzen für Therapie<br />

weiterhin zugänglich.<br />

und Forschung<br />

2.4.3 Set und Setting I<br />

Die Erfahrungen mit Psychedelika wurden von Religionswissenschaftlern als<br />

”Instant Mysticism” kritisiert (Bourguignon, 1973), jedoch sollten diese Prozesse<br />

<strong>im</strong> Sinne der Psychotherapie <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Kontext eines angemessenen<br />

therapeutischen Set und Settings ausgelöst werden (Eisner, 1997). So konnten die<br />

psychedelischen Erfahrungen dann <strong>durch</strong> nachfolgende Gespräche sinnvoll in die<br />

Persönlichkeitsentwicklung integriert werden. Zudem war bei zu starken<br />

Dosierungen oder Reaktionen <strong>im</strong>mer die Möglichkeit gegeben, den ‚Trip‘ <strong>durch</strong><br />

entsprechende Mittel wieder abzubrechen (Bonny & Pahnke, 1972).<br />

Metzner führt aus, daß die psychoaktiven Substanzen in den traditionellen<br />

Systemen der Bewußtseinstransformation wie Schamanismus, Alch<strong>im</strong>ie oder<br />

fernöstliche meditative Praktiken wie Yoga <strong>im</strong>mer als ein Sakrament angesehen<br />

wurden, als ein Mittel, die Erfahrungen innerhalb der jeweiligen Systematik zu<br />

intensivieren. Die weißen Kolonialisten, welche die religiösen Praktiken nicht<br />

verstanden, sie als ‘heidnisch’ abtaten, übernahmen nur die Substanz <strong>im</strong> Sinne eines<br />

Genußmittels, nicht aber die Zeremonien, in denen sie eingesetzt wurden. In den<br />

Zeremonien ging es darum, die Einheit von Religion und Natur, von Heilkunst und<br />

Psychotherapie an Körper, Seele und Geist in der Gemeinschaft zu erfahren und zu<br />

behandeln. Nach den Zeremonien wurden die Substanzen auch bei den<br />

abschließenden Festen ausgegeben und waren somit aber weiterhin Teil der gesamten<br />

Zeremonie (Metzner, 1992).<br />

2.4.3.1.1 Set und Setting als Element der Popkultur<br />

„Everybody´s smoking but no one’s gettin‘ high..“ John Lennon 1980<br />

Die von Metzner beschriebenen ‚Party‘-Aspekte wurden in der profanen<br />

Anwendung als Genußmittel seitens der westlichen Zivilisation säkularisiert, denn<br />

die zu Beginn mehr therapeutisch intendierte Erweiterung des Bewußtseins mit Hilfe<br />

von Psychedelika popularisierte sich <strong>im</strong> Laufe der ‚psychedelischen Revolution‘<br />

der sechziger Jahre (Kupfer, 1996b; Melechi, 1997). Einen Anteil an dieser<br />

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